27.05.2007 | 4. Mose 11, 11-12. 14-17. 24-25 (Heiliges Pfingstfest)

HEILIGES PFINGSTFEST – 27. MAI 2007 – PREDIGT ÜBER 4. MOSE 11,11-12.14-17.24-25

Mose sprach zu dem HERRN : Warum bekümmerst du deinen Knecht? Und warum finde ich keine Gnade vor deinen Augen, daß du die Last dieses ganzen Volks auf mich legst? Hab ich denn all das Volk empfangen oder geboren, daß du zu mir sagen könntest: Trag es in deinen Armen, wie eine Amme ein Kind trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer. Willst du aber doch so mit mir tun, so töte mich lieber, wenn anders ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, damit ich nicht mein Unglück sehen muß.
Und der HERR sprach zu Mose: Sammle mir siebzig Männer unter den Ältesten Israels, von denen du weißt, daß sie Älteste im Volk und seine Amtleute sind, und bringe sie vor die Stiftshütte und stelle sie dort vor dich, so will ich herniederkommen und dort mit dir reden und von deinem Geist, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, damit sie mit dir die Last des Volks tragen und du nicht allein tragen mußt.
Und Mose ging heraus und sagte dem Volk die Worte des HERRN und versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volks und stellte sie rings um die Stiftshütte. Da kam der HERR hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf.

„Pfingsten wird immer ein neuer Papst gewählt.“ Diese Antwort gaben immerhin zwei Prozent der Befragten in einer jüngst veröffentlichten Umfrage der Frauenzeitschrift „Bella“, was wir denn zu Pfingsten eigentlich feiern. Nur ein Viertel der Befragten kam noch auf die Idee, dass Pfingsten etwas mit dem Heiligen Geist zu tun haben könnte. Nicht wenige tippten dagegen darauf, dass an diesem Tag die Kreuzigung Jesu oder aber seine Auferstehung gefeiert werden, und nicht weniger als 12% waren der Ansicht, dass an diesem Tag Maria gen Himmel gefahren ist. Einer anderen Umfrage zufolge wissen nur noch gut 10% der unter 30jährigen in unserem Land, was Pfingsten eigentlich bedeutet. Und auch bei uns im Konfirmandenunterricht erlebe ich es, dass es schon zumeist eineinhalb Jahre dauert, bis sich das Wissen darum, was zu Pfingsten eigentlich geschehen ist, bei den Konfirmanden einigermaßen gesetzt hat.
Dass die Menschen sich mit der Bedeutung von Pfingsten so schwertun, hängt natürlich wesentlich damit zusammen, dass sie sich unter dem Heiligen Geist so wenig vorstellen können. Ausgießung des Heiligen Geistes – wie soll man das denn verstehen? Die Kreuzigung und die Auferstehung Jesu, die kann man sich da immer noch eher vorstellen, selbst die Himmelfahrt Marias, als die Gabe des Heiligen Geistes, geschweige denn dass man auf die Idee käme, dass diese Gabe des Heiligen Geistes für einen selber, für das eigene Leben von Bedeutung sein könnte. Und das gilt ja in gewisser Weise durchaus auch für uns Christen. Natürlich wissen wir als anständige Lutheraner darum, wie wichtig der Heilige Geist ist, dass wir ohne ihn nicht an Christus glauben oder zu ihm kommen können. Doch in unserem persönlichen Glauben, in unserem geistlichen Leben spielt der Heilige Geist oftmals nur eine untergeordnete Rolle, haben wir da oftmals eher ein etwas gestörtes Verhältnis zum Heiligen Geist. Schon allein aus diesem Grunde ist es für uns Christen so wichtig, dass wir Pfingsten feiern, dass wir dieses Fest wirklich hier in der Kirche und nicht irgendwo auf der Autobahn feiern, dass uns wenigstens an diesen beiden Tagen wieder neu das Augenmerk darauf gelenkt wird, was es mit dem Heiligen Geist auf sich hat und was er zu bewirken vermag. Und genau darum geht es nun auch in der Predigtlesung des heutigen Pfingstfestes: Vom Wirken des Geistes Gottes ist auch dort die Rede, allerdings in einer recht ungewöhnlichen Weise, die uns zunächst einmal etwas fremd anmuten mag. Doch wenn wir genauer hinschauen, werden wir feststellen, dass dieser Bericht von der Geistbegabung der 70 Ältesten auch für uns ganz aktuell ist, uns Dreierlei über das Wirken des Geistes erkennen lässt, das auch für uns hilfreich und wichtig ist:

- Gottes Geist kann belasten.
- Gottes Geist wird ausgeteilt.
- Gottes Geist hilft tragen.

I.

„Fit statt fett“ – so lautet der Titel eines Nationalen Aktionsprogramms, das unsere Bundesregierung vor kurzem verabschiedet hat. „Fit statt fett“ – Diese Kampagne ist nötig, weil die Deutschen immer fetter werden und es von daher höchste Zeit wird, dass viele Deutsche lernen, ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Doch ob dieses Programm viel Erfolg haben wird, wird man abwarten müssen. Denn im Zweifelsfall wollen die meisten Leute dann eben doch immer wieder ordentlich Fleisch essen, erscheinen Steak und Burger eben doch attraktiver als irgendwelche Grünkernbratlinge. Genauso empfanden es damals auch schon die Israeliten vor dreieinhalbtausend Jahren auf ihrer Wüstenwanderung. Da wurden sie ja von Gott auf dieser Wanderung immer wieder wunderbar mit Manna vom Himmel ernährt. Aber nun hatten sie dieses Zeug allmählich satt, und sie fingen an zu jammern: „Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Zwiebeln und den Knoblauch.“ – So heißt es in den Versen, die unserer Predigtlesung vorangehen: Fleisch, Zwiebeln, Knoblauch, also einen anständigen Döner, wollten sie statt nur immer dieses Ökozeug. Und so saßen die Israeliten da alle in ihren Zelten und heulten über die schlechte Verpflegung.
Und diese Moserei geht nun dem Mose ganz gewaltig auf den Geist. Nein, Mose ärgert sich nicht darüber, dass sich die Israeliten nicht so gesund ernähren wollen, wie er sich dies gewünscht hatte. Sein Frust reicht viel tiefer: Statt dankbar zu sein für seine Rettung aus der Sklaverei in Ägypten, statt dankbar zu sein für Gottes Fürsorge, die es tagtäglich in der Wüste erfuhr, sehnt sich das Volk, das er zu leiten hat, nach den guten alten Zeiten in der Sklaverei zurück, regt sich über den letzten Kikifax auf und erzürnt auch noch Gott mit dieser Undankbarkeit. Und er, Mose, muss sich das alles anhören, ja, mehr noch: Er muss für dieses Volk vor Gott einstehen, muss für dieses Volk die Verantwortung übernehmen, sich mit solchem völlig überflüssigen Gemoser befassen. Und so klappt der Mose hier vor Gott beinahe zusammen, lässt Gott selber nun seinen gesamten Frust spüren, erklärt unumwunden seinen Burnout: „Warum finde ich keine Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer. Willst du aber doch so mit mir tun, so töte mich lieber!“ Ich kann hier nicht die Mutter für ein ganzes Volk spielen; diese Mutter, die das Volk empfangen und geboren hat und es auch zu tragen hat, das bist doch du, Gott, das bin doch nicht ich!
Eine Pfingstgeschichte ist das, die uns hier erzählt wird, Schwestern und Brüder, auch wenn man das nicht gleich erkennen kann. Mose, der Mann Gottes, auf dem der Geist Gottes ruht, bricht unter der Last seines Amtes fast zusammen. Ja, der Geist Gottes, der kann ganz schön belasten.
Und eben dies, Schwestern und Brüder, ist nun eine ganz wichtige Einsicht und Erkenntnis über den Geist Gottes. Es besteht ja sonst leicht die Gefahr, den Heiligen Geist mit einem Gefühl zu verwechseln, mit einer guten Stimmung, zu glauben, wenn ich mich froh und glücklich fühle, vielleicht sogar ein bisschen high, dann sei das ein Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes. Doch das ist ein ganz gefährlicher Irrtum. Ich muss den Heiligen Geist überhaupt nicht fühlen und spüren, und das Wirken des Heiligen Geistes besteht eben nicht darin, dass er alle meine Probleme löst und mich richtig gut drauf sein lässt. Im Gegenteil, so macht es uns gerade das Neue Testament deutlich: Der Heilige Geist bindet uns an Christus, führt uns damit in die Nachfolge des gekreuzigten Herrn. Und daher sind Leid, Krankheiten, Enttäuschungen, Versagen eben gerade keine Zeichen dafür, dass uns der Geist Gottes verlassen hätte, im Gegenteil, so zeigt es uns auch das Beispiel des Mose hier: Der Geist Gottes kann uns gerade auch in Not und Anfechtung führen. Wenn ein Mensch unter Depressionen leidet, wenn er sich ausgebrannt fühlt, wenn er vielleicht gar nichts mehr fühlt – nein, dann heißt das nicht, dass mit seinem Glauben etwas nicht stimmen würde, dass er sich nur durch den Geist Gottes wieder neu begeistern lassen müsste, dann würde alles wieder gut. Der Mose selber erfährt hier gerade das Gegenteil.
Der Geist Gottes kann ganz schön belasten – ja, das ist eine Erfahrung, die immer wieder gerade auch diejenigen machen, die von Christus zu einem besonderen Dienst gerufen worden sind und für diesen Dienst Gottes Geist mit seinen Gnadengaben empfangen haben. Das kann einem manchmal schon ganz schön weiche Knie machen, die Verantwortung für eine ganze Gemeinde zu tragen, zu wissen, dass man den Anforderungen, die dieser Dienst an einen stellt, letztlich überhaupt nicht gerecht werden kann, dass man es einfach nicht schafft, sich um die einzelnen Gemeindeglieder so zu kümmern, wie es eigentlich nötig wäre. Die Worte des Mose hier – so ganz fremd sind sie mir auch nicht. Und dabei muss ich mir hier in der Gemeinde gottlob ja noch nicht mal irgendwelches Gemoser anhören und dauernd irgendwelchen Ärger schlichten, lebe ich hier ja nun in Abrahams Schoß. Dass Pastoren, die sich in solchen Konflikten aufreiben, dann auch irgendwann unter der Last ihres Amtes zusammenklappen, wen wundert es? Nein, davor bewahrt dann eben auch der Geist Gottes nicht.

II.

Doch Gott lässt den Mose hier nun nicht hängen. Er fordert ihn auf, siebzig Männer zu sammeln und sie vor die Stiftshütte zu bringen, damit Gott dort von dem Geist, der auf Mose ruht, nehmen und diesen Geist austeilen, ihn auf die 70 Männer legen kann, damit sie künftig mit Mose gemeinsam die Last des Volkes tragen.
Wichtiges wird in diesem Bericht auch für uns erkennbar. Zunächst einmal zeigt er uns: Das Wirken des Geistes Gottes lässt sich nicht von uns Menschen selber organisatorisch in den Griff bekommen. Mose wird hier nicht selbständig tätig, entwirft nicht selber Konzepte, Programme, Strategien und Methoden, um das geistliche Problem, das da bei ihm und dem Volk Gottes besteht, zu lösen. Und Mose kann auch nicht selber über den Geist, der da auf ihm ruht, verfügen, sondern er muss sich mit den 70 Männern schon dorthin begeben, wohin Gott ihn bestellt, darf dort erfahren, wie Gott nun seinen Geist austeilt, wie er will.
Gottes Geist wird ausgeteilt – um nichts anderes geht es auch heute noch in der Kirche. Wenn wir den Geist Gottes empfangen wollen, dann können wir ihn uns nicht selber holen, wo und wir wollen. Wir können uns nicht sonntags morgens ins Bett legen und darauf warten, dass nun irgendwie der Geist Gottes über uns kommt. Ja, natürlich können wir sonntags morgens im Bett liegen bleiben – nur auf den Geist Gottes können wir da lange warten. Denn auch heute bestellt Gott selber uns an den Ort, wo er uns begegnen will, wo er seinen Geist austeilen will. Er allein verfügt über diesen Geist, und er hat ihn gebunden – an sein Wort, an das Wasser der Taufe, an sein Heiliges Mahl. „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes“, so verkündigte es Petrus schon damals am Pfingstfest den 3000, die seiner Predigt zugehört hatten. Gott hat bestimmte Mittel eingesetzt, durch die er seinen Geist austeilen will – nein, nun nicht mehr bloß an 70 ausgewählte Gestalten, sondern an alle Menschen, die sich von ihm an den Ort seiner Gegenwart rufen lassen. Gottes Geist lässt sich austeilen, er ist nicht bloß ein flüchtiges Gefühl, sondern er ist eine Gabe, die dazu bestimmt ist, in uns zu wohnen und zu wirken, uns mit Leib und Seele zu einem Tempel des Geistes Gottes werden zu lassen. Einmalig, grundlegend ist diese Gabe uns allen in unserer Taufe zuteil geworden, und doch brauchen wir diese Gabe immer wieder zu unserer Stärkung, brauchen sie, um dranzubleiben an ihm, Christus, unserem Herrn. Ja, kostenlos, ganz umsonst wird uns diese Gabe immer wieder hier ausgeteilt. Lassen wir uns darum immer wieder von unserem Herrn zur Austeilung rufen, hierher, wo er uns begegnen will.
Gottes Geist wird ausgeteilt – was für uns alle miteinander grundlegend in unserer Taufe geschehen ist, das gilt in besonderer Weise auch noch einmal für die, denen Christus in der Kirche ein Amt anvertraut. Nein, ich kann mir eben nicht selber einfach mal die Gabe des Geistes schnappen, die ich brauche, um dieses Amt in der Kirche wahrnehmen zu können, ich kann mich nicht selber berufen und mit dem Geist Gottes begaben, und es kommt auch nicht darauf an, ob ich mich persönlich vielleicht dazu berufen fühle. Sondern ich kann dieses Amt in eurer Mitte nur wahrnehmen, weil Christus auch mich vor sich gestellt hat damals am Tage meiner Ordination, weil er da seinen Geist auf mich gelegt hat, über den ich nicht verfügen konnte, und mich damit mit Beschlag belegt hat. Ja, in der heiligen Ordination legen Diener der Kirche, denen der Geist Gottes für ihren Dienst schon mitgeteilt wurde, dem die Hand auf, der diesen Geist nun empfangen soll. Und doch geschieht dies niemals eigenmächtig, ist es Christus selber, der seinen Geist auf diese Weise austeilen und weitergeben lässt, wie es damals schon entsprechend bei Mose geschah.
Aber ob es nun in der Taufe, in der Predigt oder bei der Ordination geschieht, dass Gott seinen Geist austeilt: Immer ist es Gott selber, der dadurch seine Kirche baut und erhält, der Menschen dadurch erfahren lässt, dass sie selber eben nicht die Kirche bauen und erhalten können, weil die Kirche eben nicht von unserem Planen und Handeln abhängt, sondern allein von dem Wirken seines Geistes.

III.

Und dieser Geist Gottes, der wirkt in der christlichen Gemeinde nun in ganz vielfältiger Weise durch den Dienst von ganz verschiedenen Menschen. Nein, Gott selber findet es eben auch nicht gut und richtig, dass ein Mensch allein die ganze Last des Volkes, die ganze Last einer Gemeinde trägt, und er hält es auch nicht für sinnvoll, dass sich im Volk Gottes, in seiner Gemeinde, alle Gaben des Heiligen Geistes bloß in einer Person vereinigen sollen.
Und genau so erleben wir es ja auch ganz konkret hier in unserer Gemeinde: Wenn ich hier in der Gemeinde alles alleine machen müsste, dann wäre es mir wohl schon längst so gegangen wie dem Mose, dann wäre ich wohl schon längst zusammengeklappt, nein, das könnte ich gar nicht. Und es ist ja auch nicht so, dass ich mal ursprünglich hier alles allein gemacht hätte und dann im Laufe der Zeit manche Gemeindeglieder mir mal gnädigerweise ein paar Aufgaben abgenommen hätten. Sondern wir sind von vornherein eine charismatische Gemeinde, eine Gemeinde, in der die Gemeindeglieder sich mit ihren Charismen, mit ihren Gnadengaben, auf ganz vielfältige Weise einbringen und so helfen, diese Gemeinde mitzutragen.
Das wichtigste Mittragen der Gemeinde besteht natürlich im Gebet, in der Fürbitte für die Gemeinde und ihre Glieder. Ja, diejenigen, die da regelmäßig, täglich die Hände falten, das sind die wichtigsten Mitträger, Mitarbeiter, die ihren Dienst für die Gemeinde versehen in der Kraft des Heiligen Geistes. Und dann kommen sie alle miteinander: die Kirchenvorsteher, die Kirchenmusiker, die Organisten, Sänger, Bläser und Flötenspieler, die Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen, die Erzieherinnen im Kindergarten, die Ministranten, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in der Kinder- und Jugendarbeit mithelfen, das Mitarbeiterteam der Kinderbibelwoche, diejenigen, die die Finanzen unserer Gemeinde verwalten, und diejenigen, die unsere Gemeinde mit ihren Gaben und Spenden unterstützen, diejenigen, die uns in unserer Gemeinde zu verschiedensten Anlässen bekochen und Kirchenkaffees vorbereiten, die basteln und Basare vorbereiten, Ausflüge organisieren, Kranke besuchen, unterrichten, im Werbeteam mitarbeiten, Pfarrbriefe eintüten, Kirche und Gemeindehaus in Schwung und sauber halten, die Wände streichen, elektrische Leitungen verlegen und den Altar mit Blumen schmücken, diejenigen, die andere Gemeindeglieder mit dem Auto zur Kirche fahren, anderen Gemeindegliedern bei Problemen mit Behörden helfen, andere Menschen zur Gemeinde einladen, Gäste begrüßen, für andere in der Gemeinde ein offenes Ohr haben. Ach, der arme Mose hatte damals nur 70 Männer, die ihm beim Tragen des Volkes halfen. Wir haben in unserer Gemeinde viel mehr Männer und Frauen, die gemeinsam unsere Gemeinde tragen. Nein, da sage keiner: Ach, das sind doch oftmals nur ganz praktische Tätigkeiten, das ist doch eigentlich nichts Geistliches. Nein, geistlich sind diese Tätigkeiten, sind diese Dienste allemal, geschehen alle aus dem Glauben und der Liebe heraus, die allein der Geist Gottes wirkt. Ja, ganz schön schwere Lasten sind das oft genug, die sich so viele von euch in unserer Gemeinde auf die Schultern haben packen lassen. Und doch macht es zugleich ja so viel Freude mitzuerleben, wenn so viele andere gemeinsam mittragen, wenn wir alle miteinander aus der Kraft des Geistes Gottes leben und schöpfen dürfen. „Und sie hörten nicht auf.“ – So endet unsere Predigtlesung. Ja, Gott geb’s, dass auch wir nicht aufhören, sondern fröhlich weitermachen in seiner Gemeinde, gestärkt und getrieben von Gottes Geist. Und um den geht es ja heute zu Pfingsten. Amen.