23.11.2008 | 2. Petrus 3, 3-14 (Ewigkeitssonntag)

EWIGKEITSSONNTAG – 23. NOVEMBER 2008 – PREDIGT ÜBER 2. PETRUS 3,3-14

Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; dennoch wurde damals die Welt dadurch in der Sintflut vernichtet. So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass "ein" Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden. Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Darum, meine Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet.

In dieser Woche habe ich wieder mal gewartet. Ich stand nach der Landung meines Flugzeugs am Gepäckband und wartete darauf, dass irgendwann zwischen den vielen anderen Koffern auch mein Koffer auf diesem Band auftauchte und ich ihn von dort mit nach Hause nehmen konnte. Ja, solches Warten ist lästig, aber unumgänglich – und am Ende lohnt es sich dann auch in aller Regel. Manchmal passiert es allerdings auch, dass man am Gepäckband vergeblich auf seinen Koffer wartet. Irgendwann sind alle anderen Passagiere weg, man steht nur noch allein am Band, und es kommt nichts mehr. Der Koffer bleibt verschwunden. Da wäre es ziemlich beknackt, wenn man dann noch stundenlang weiter an dem Band stehen und auf den Koffer warten würde. Wenn er bis zu dem Augenblick nicht gekommen ist, an dem die letzten anderen Passagiere ihren Koffer geholt haben, wird er auch nicht mehr kommen – alles weitere Warten wäre vergeblich, kann man sich schenken.
Im Laufe unseres Lebens müssen wir viel warten. Meistens ist das Warten lästig, und wir versuchen, uns die Zeit des Wartens so gut wie möglich zu vertreiben, und manchmal ist das Warten eben auch vergeblich, dann geben wir es irgendwann einmal auf. Ganz selten kommt es vor, dass Warten auch mal etwas Schönes ist. Vielleicht erinnern wir uns noch an die Vorfreude auf den Heiligen Abend, die wir früher einmal gespürt haben, oder wir erinnern uns daran, wie wir auf einen geliebten Menschen gewartet haben, der eine Zeitlang nicht in unserer Nähe sein konnte, erinnern uns daran, was für eine intensive Zeit das für uns war, bis wir ihn schließlich wieder in unsere Arme schließen konnten. Ja, Wartezeit kann manchmal auch eine besonders erfüllte Zeit sein.
Zum Warten werden wir auch in der Predigtlesung des heutigen Ewigkeitssonntags ermuntert, zum Warten auf den Tag des Herrn, den letzten, entscheidenden Tag dieser Welt, an dem diese Welt mit dem Kommen Christi ihr Ende finden und eine neue Welt von Gott geschaffen werden wird.
Was für eine Art von Warten ist das, zu dem wir da aufgefordert werden? Die meisten Menschen in unserem Lande, ja, selbst viele Kirchglieder würden dieses Warten wohl als ein vergebliches Warten bezeichnen. Fast 2000 Jahre ist das nun schon her, dass Christus seine Wiederkunft angekündigt hat, fast 2000 Jahre ist das nun schon her, dass die Christen damals ganz gespannt darauf warteten, dass Christus, ihr Herr, jeden Augenblick wiederkommen könnte – und was ist passiert? Gar nichts! Wenn die Leute damals vor fast 2000 Jahren schon vergeblich gewartet haben, wie sollten wir am Anfang des dritten Jahrtausends allen Ernstes noch damit rechnen, dass Christus doch noch kommen sollte!? Da wäre es allemal vernünftiger, noch eine Woche nach Ankunft eines Flugzeugs sich an ein Gepäckband zu setzen und auf seinen Koffer zu warten, als allen Ernstes noch zu glauben, dass Christus irgendwann doch noch bei uns eintrifft – so meinen sie. Ganz neu ist diese Argumentation nicht, so stellen wir bei der Lektüre des 2. Petrusbriefes fest. Schon damals traten Spötter auf, die genau dasselbe Argument vorbrachten, das uns auch heute immer wieder so leicht beeindruckt: „Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist.“ Hört auf mit eurer dummen Warterei! Das wird nichts mehr! Doch der 2. Petrusbrief lässt sich von diesem Argument überhaupt nicht beeindrucken: Nein, nicht Christus hat sich mit der Ankündigung seines Kommens vertan, sondern ihr habt euch mit euren Berechnungsversuchen vertan. Ihr glaubt wohl allen Ernstes, Gott würde in denselben kurzen Zeitabschnitten rechnen, mit denen ihr rechnet; ihr glaubt wohl allen Ernstes, Gott sei genauso kurzsichtig und ungeduldig wie ihr! Tausend Jahre sind bei Gott wie ein Tag; also sind für Gott gerade einmal zwei Tage seit der Himmelfahrt Christi vergangen. Und da meint ihr, es würde sich nicht mehr lohnen, noch auf Christus zu warten? Nein, ihr habt keinen Grund zu meinen, euer Warten auf Christus sei doch vergeblich.
Als lästig empfinden wiederum viele andere Christen das Warten auf das Kommen des Herrn. Ja, wir sprechen es nun mal in jedem Gottesdienst im Glaubensbekenntnis mit, dass Christus kommen wird, um Tote und Lebendige zu richten. So steht es ja auch nun mal in der Bibel. Aber für unser Leben, für unseren Alltag hat das, was wir da immer wieder bekennen, dann doch keine sonderliche Bedeutung. Man wartet irgendwo noch so ein bisschen darauf, zumindest anstandshalber, aber so ganz ernsthaft rechnet man vielleicht doch nicht mehr damit; jedenfalls lenkt man sich vom Warten in der Zwischenzeit so gut ab, dass man das Warten selber eigentlich gar nicht mehr merkt.
Unsere heutige Predigtlesung will uns zu einem anderen Warten anleiten, nicht zu einem vergeblichen, nicht zu einem lästigen, sondern zu einem erfüllten Warten, zu einem Warten, das unser Leben hell und reich macht, zu einem Warten, das noch schöner ist als das Warten auf die Bescherung am Heiligen Abend. Bei diesem Warten blicken wir

- in die Vergangenheit
- in die Gegenwart
- in die Zukunft

I.

Schwestern und Brüder, wie kommen wir dazu, auf das Ende der Welt zu warten? Ganz einfach, so können wir zunächst einmal mit dem 2. Petrusbrief festhalten: Wir warten auf das Ende der Welt, weil wir wissen, dass diese Welt auch einen ganz bestimmten Anfang hat. Nein, diese Welt ist eben nicht einfach bloß per Zufall entstanden, sondern sie wurde ins Leben gerufen durch Gott, durch sein Wort. Und dass diese Welt, unsere Erde und der gesamte Kosmos, auch weiter existiert, das ist auch kein Zufall, das liegt nicht daran, dass die Materie angeblich ewig ist, sondern das liegt auch einzig und allein an Gott, an seinem Wort und Willen. Alles, was wir in dieser Welt beobachten und wahrnehmen können, ja auch alle Gesetzmäßigkeiten, die wir beschreiben können, hängen allein Gottes schöpferischem Wort. Gott bräuchte nur ein einziges anderes Wort zu sprechen – und all das, was uns ewig, riesig, unveränderlich erscheint, würde von einem Augenblick auf die andere nicht mehr existieren. Ja, auch jeder einzelne Mensch hängt mit seiner ganzen Existenz, mit jeder Zelle, mit jeder Faser seines Wesens allein an diesem schöpferischen Wort Gottes. Ein Wort muss Gott nur sprechen, und es ist aus mit unserem Leben, das wir uns nicht selber schaffen und auch nicht selber erhalten können.
Ja, darum warten wir auf das Ende der Welt, weil wir wahrnehmen, dass wir uns hier und jetzt schon mitten drin in einer Geschichte befinden, in einer Geschichte von Gott und der Welt, in einer Geschichte, in die Gott auch uns einbezogen hat, als er uns geschaffen hat. Da läuft nicht alles automatisch ewig weiter, sondern da hat es in dieser Geschichte Gottes mit seiner Welt schon genügend andere dramatische Ereignisse gegeben – die Sintflut etwa, und dann ganz besonders natürlich die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Nein, all das sind eben nicht bloß Ereignisse der Vergangenheit, sondern Geschehnisse, die weiterreichen, weiterwirken bis in unsere Gegenwart hinein. Mit der Auferstehung Jesu Christi sind die letzten Tage angebrochen, von denen der 2. Petrusbrief hier spricht, seitdem drängt die Geschichte dieser Welt auf ihr Ende zu, auf die Wiederkunft des Herrn, der sich seinen Jüngern bereits als der Sieger über den Tod, als Herr der Welt zu erkennen gegeben hat, als der, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden. Ja, wir warten auf ihn, den kommenden Herrn, weil wir ihn kennen, weil er sich uns in der Vergangenheit schon zu erkennen gegeben hat, weil wir wissen, dass wir uns auf sein Wort verlassen können.
Mit einem Blick zurück in die Vergangenheit ist unser Warten auf den kommenden Herrn verbunden – ja, das gilt auch noch einmal in einer anderen Weise für uns ganz persönlich. Da denken wir heute am Ewigkeitssonntag in ganz besonderer Weise an geliebte Menschen, von denen wir in diesem vergangenen Jahr oder in den vergangenen Jahren Abschied nehmen mussten und deren Fehlen wir in diesen Tagen wieder einmal besonders deutlich und besonders schmerzlich empfinden mögen. Nein, wir können und wollen uns nicht damit abfinden, dass wir unsere Verstorbenen nur noch in der Vergangenheit, in unserer Erinnerung finden können, und wir brauchen uns damit auch nicht abzufinden. Nein, als Christen glauben wir, dass die Geschichte mit unseren Verstorbenen nicht einfach zu Ende ist, dass sie im Gegenteil weiter geht, dass unsere Verstorbenen eine Zukunft bei Gott haben, dass wir auf sie warten dürfen, weil sie uns mit Christus, unserem Herrn, entgegenkommen.
Darum, Schwestern und Brüder, ist das Warten auf den Tag des Herrn für uns kein lästiges, sondern ein zutiefst erfülltes Warten. Freuen dürfen wir uns darauf, dass sich auch für uns einmal vollenden wird, was Gott schon längst begonnen hat, freuen dürfen wir uns darauf, dass Gottes Geschichte, die er mit uns angefangen hat, weitergeht, ja, freuen dürfen wir uns auf eine gemeinsame Zukunft mit denen, die wir jetzt zurzeit noch so sehr in unserer Mitte vermissen. Gott bricht seine Geschichte mit uns und unserer Welt nicht einfach ab, sondern führt sie zum Ziel. Darum lohnt es sich, ganz bewusst zu warten.


II.

Warten kann etwas Schönes sein, wenn es verbunden ist mit Vorfreude, wenn es ein erfülltes Warten ist. Aber das ändert nichts daran, dass uns auch das schönste Warten irgendwann einmal lang, zu lang erscheinen mag. Warum lässt Gott seinen großen Tag nicht endlich kommen? Warum müssen wir in dieser Welt und auch in unserem Leben immer noch so viel Schreckliches, Furchtbares, Bedrückendes erleben? Es wäre doch viel schöner, wenn Gott seinen Tag schon ganz bald kommen ließe. Recht haben wir, wenn wir so denken, Recht haben wir, wenn wir uns nach diesem großen Tag sehnen, wenn wir ihn kaum erwarten können, wenn wir darum bitten, dass dieser Tag bald kommen möge, wenn wir immer wieder von Neuem beten: „Dein Reich komme!“
Doch Gott lässt uns noch warten – und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Weil er selber noch wartet. Wir brauchen uns nur in unserer Gegenwart umzublicken, um festzustellen, wie viele Menschen von ihm, Gott, von ihm, Christus, ihrem Retter, nichts wissen und oft genug auch nichts wissen wollen. Verloren wären sie ohne den Glauben an ihn, Christus, am Tag des Gerichts. Und genau das will Gott nicht, er will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße, zur Umkehr finde, so betont es der 2. Petrusbrief hier. Gott will nicht, dass auch nur irgendjemand verlorengeht, Gott will, dass alle Menschen den Weg zu ihm finden. Seine Liebe und Geduld ist es, die uns noch auf seinen Tag, auf den Tag des Gerichts warten lässt. Gott gibt uns Menschen immer noch nicht auf, er gibt auch die Glieder unserer Gemeinde nicht auf, die sich von ihm abgewandt haben und meinen, ohne Christus in ihrem Leben auskommen zu können. Er wartet noch, gibt ihnen, gibt uns allen immer noch die Zeit zur Umkehr. Nein, das heißt nicht, dass Gott den Tag seines Gerichts ganz ausfallen lassen wird, dass er dieser Welt niemals ein Ende setzen wird, weil er wohl immer vergeblich darauf warten wird, dass alle Menschen zu ihm umkehren. Irgendwann wird diese Zeit der Geduld, diese Zeit des Wartens Gottes abgelaufen sein. Doch noch leben wir in der Zeit der Geduld Gottes, noch können wir diese Wartezeit nutzen, um Menschen einzuladen, um ihnen von Gott, unserem Vater, zu erzählen, von ihm, unserem Gott, der jeden Menschen so sehr liebt, dass er nicht will, dass auch nur ein einziger verlorengeht. Was für eine gute Botschaft, die wir jetzt noch weiterverbreiten können und dürfen!

III.

Nein, das Warten, zu dem uns der 2. Petrusbrief ermuntert, ist kein lästiges Warten, sondern ein erfülltes Warten, ein Warten voller Vorfreude. Und das gilt natürlich ganz besonders im Blick auf das, was uns erwartet.
Beim ersten Hinhören klingt dieser Tag des Herrn, wie ihn der 2. Petrusbrief hier schildert, ja nicht sonderlich lustig. Ziemlich heiß wird es dann werden, wenn die Elemente vor Hitze schmelzen werden, wenn diese bestehende Welt einmal vergehen wird. Wie das alles geschehen wird, das erklärt der 2. Petrusbrief hier nicht im Einzelnen, und darauf sollen wir unseren Blick auch gar nicht so sehr konzentrieren. Blicken sollen wir vielmehr auf das, was da am Ende herauskommt bei diesem Tag des Herrn: „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“
Was für eine wunderbare Perspektive: Dass sich diese bestehende Welt, diese bestehende Erde nicht mehr in ein Paradies verwandeln lässt, das wissen wir nicht erst seit der jetzigen Wirtschaftskrise. Der Mensch lässt sich eben nicht so verändern, dass er einfach nur noch edel, hilfreich und gut ist, und diese Erde lässt sich eben auch nicht in einen Hort der Glückseligkeit, ohne Leid und Katastrophen verwandeln. Alle Reparaturmaßnahmen helfen da nichts. Doch Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, und in dieser neuen Welt wird es einmal keine Gerechtigkeitslücke mehr geben, in der wird die Gerechtigkeit wohnen, zu Hause sein. Ungetrübt wird das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen und zwischen den Menschen untereinander in dieser neuen Welt sein, keine Bedrohung wird es mehr für diejenigen geben, die in dieser neuen Welt werden leben dürfen, kein Leid, kein Geschrei, keine Angst, etwas zu verpassen, keinen Abschied und keinen Tod. Nein, Schwestern und Brüder, das ist kein schöner Wunschtraum – das ist eine Realität, die auf uns wartet, nicht weniger real als unsere Rückenschmerzen, unser leeres Bankkonto oder der Grabstein auf dem Grab unserer Lieben. Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde. Wie lange wir noch warten müssen – das wissen wir nicht. Der Tag des Herrn, er wird kommen wie ein Dieb in der Nacht – so erinnert der 2. Petrusbrief seine Leser hier an ein Wort Jesu. Völlig überraschend wird er kommen – doch wenn er kommen wird, dann werden wir uns trotz allem Krachen und Blitzen vor Freude nicht mehr einkriegen, vor Freude darüber, dass sich unser Warten gelohnt hat, vor Freude darüber, dass sich unsere Erlösung naht.
So wunderbar, so großartig ist diese Zukunftsperspektive, die uns Gottes Wort hier eröffnet, dass sie tatsächlich unser ganzes Leben zu bestimmen vermag. Lassen wir darum keinen Tag in unserem Leben vergehen, an dem wir nicht daran denken, dass wir diesem Tag entgegengehen, und an dem wir nicht Christus darum bitten, diesen Tag und diese neue Welt bald kommen zu lassen. Denken wir bei dem, was in unserem Leben tun und sagen, immer wieder daran: Kann ich das vor Christus verantworten, was ich da jetzt gerade mache, wenn sein Tag jetzt in diesem Augenblick anbrechen würde? Hilft mir das, mich auf seinen Tag vorzubereiten? Und kommen wir vor allem immer wieder von Neuem zur großen Generalprobe für diesen großen Tag, die jede Woche hier in dieser Kirche stattfindet: Da kommt er doch schon jetzt in unsere Mitte, er, der Herr und Richter der Welt, unser Retter, damit wir ihn jetzt schon immer besser kennenlernen können, damit wir ihn an seinem Tag wirklich voller Freude begrüßen können. Da erfahren wir es immer wieder von Neuem, dass Gottes Geschichte mit uns tatsächlich weitergeht, dass die Vergangenheit hier in unserer Mitte Gegenwart wird. Da werden wir hier im Gottesdienst immer wieder vorbereitet und ausgerüstet, um anderen Menschen den kommenden Herrn bezeugen zu können, und da erfahren wir immer wieder schon etwas von Gottes neuer Welt, wenn wir das Mahl des Herrn feiern und einstimmen in die Jubelgesänge derer, die uns im Glauben schon vorangegangen sind und für die jetzt schon Gegenwart ist, worauf wir noch warten. Ja, sie, die jetzt schon bei Christus sind, sie wissen es am allerbesten, wie sehr es sich für uns lohnt zu warten. Denn der neue Himmel und die neue Erde, sie kommen schon auf uns zu. Wartet darum nur – es geht dem Ziel entgegen! Amen.