24.08.2008 | Thema: Abraham (Familiengottesdienst zum Abschluss der Kinderbibelwoche)

14. SONNTAG NACH TRINITATIS – 24. AUGUST 2008 – FAMILIENGOTTESDIENST ZUM ABSCHLUSS DER KINDERBIBELWOCHE ZUM THEMA „ABRAHAM“

Den biblischen Text in Reimform finden Sie unter: Downloads > Biblische Texte in Reimform > Abraham.

Vor Beginn einer Kinderbibelwoche machen wir immer eine Besprechung der Leiter, bei der wir auch wichtige Regeln im Umgang mit den Kindern absprechen. Eine Regel, die ich dabei immer wieder einmal ausgebe, lautet: „Droht keine Strafen an, die ihr nicht auch durchsetzen könnt!“ Wenn man gleich am ersten Tag fünfzehn verschiedenen Kindern wegen irgendeines Kikifax ankündigt, dass sie abends Küchendienst bekommen, dann wird diese Drohung bald nicht mehr ernst genommen, weil die Kinder schnell merken: Das lässt sich ja sowieso nicht durchführen; die Leiter drohen zwar, aber da steckt nichts dahinter.
Wahrscheinlich haben wir Leiter das bei dieser Kinderbibelwoche dennoch wieder nur begrenzt durchgehalten, haben vermutlich doch wieder Strafen angedroht, die am Ende doch nicht durchgeführt wurden, oder haben vielleicht auch Dinge versprochen, die wir nachher nicht gehalten haben oder vielleicht auch gar nicht halten konnten. So sind wir Menschen: Wir reden viel, wenn der Tag lang ist, und so oft fallen bei uns Wort und Tat auseinander, müssen wir es dann erleben, dass man uns mit dem, was wir sagen, vielleicht sogar mit Recht nicht mehr ernst nimmt.
Bei Gott ist das etwas ganz Anderes: Da wären wir schön blöd, wenn wir glauben würden: Der meint das ja gar nicht so, was er in seinem Wort sagt, das müssen wir nicht so ernst nehmen. Gott redet nicht einfach mal so etwas daher – und dann vergisst er es doch wieder oder kann das gar nicht durchsetzen, was er gesagt hat. Nein, was Gott sagt, was er androht und verspricht, das sollten wir allemal ganz ernst nehmen; das trifft dann auch ein, so macht es uns die Geschichte von Abraham deutlich. Wenn Gott ankündigt, dass er die Stadt Sodom untergehen lassen wird, dann ist das kein leeres Gequatsche, und wenn Gott Lot und seiner Familie sagt, sie sollten schnell aus Sodom fliehen und sich dabei nicht umdrehen, dann wusste er, was er sagte, dann war es für alle Beteiligten lebensgefährlich, sich nicht daran zu halten und zu denken, man wisse das besser, solch ein blöde Anweisung bräuchte man heute doch nicht mehr zu beachten. Und wenn Gott ankündigt, dass er dem Abraham noch einen Sohn schenken wird, dann mag das für den Abraham und seine Frau zunächst total durchgeknallt geklungen haben. Doch auch das war nicht einfach so dahergeredet, so erfahren es Abraham und Sarah am Ende; nein, auch da gilt: Wenn Gott etwas verspricht, wenn er etwas ankündigt, dann hält er es auch. Er hat nicht nur sein Wort gehalten und Abraham einen Sohn geschenkt, er hat auch sein Wort gehalten und aus seinen Nachkommen ein großes Volk gemacht, das Volk Israel. Ja, er hat sein eigenes Versprechen noch einmal überboten und aus diesem Volk einen Menschen kommen lassen, der der Retter der ganzen Welt geworden ist: ihn, unseren Herrn Jesus Christus. Ja, dass wir heute Morgen hier in der Kirche sitzen, hängt damit zusammen, dass Gott damals vor dreieinhalbtausend Jahren nicht einfach bloß etwas dahergequatscht hat, sondern dass er dieses scheinbar so verrückte Versprechen wahrgemacht hat: Ja, Gott steht zu seinem Wort.
Und genau das gilt nun auch für das Leben von einem jeden von uns ganz persönlich: Wenn Gott uns ankündigt, dass er einmal einen jeden von uns nach seinem Leben fragen wird, dass wir uns alle einmal vor ihm werden verantworten müssen für jedes Wort, das wir geredet haben, für jede Tat, die wir getan haben, für alles, was wir unterlassen haben, dann tun wir gut daran, das ernst zu nehmen, dann tun wir gut daran, nicht zu glauben, das würde Gott doch gar nicht so meinen. Doch, er meint es so, und unsere Chancen, von uns aus in diesem letzten Gericht zu bestehen, sind nicht besser als damals die Chancen von Sodom und Gomorrha, dem Gericht Gottes zu entgehen.
Aber Gott hat uns eben noch etwas Anderes angekündigt und versprochen: Er hat versprochen, dass all diejenigen in diesem Gericht gerettet werden, die an seinen Sohn Jesus Christus glauben und in seiner Gemeinschaft leben. Ganz persönlich hat er dir das in deiner heiligen Taufe versprochen, dass auch du für immer mit ihm leben sollst und darfst. Nein, auch das war nicht einfach so dahergeredet. Das gilt, hundertprozentig, darauf darfst du dich verlassen. Halte dich darum an dieses Versprechen deines Gottes, halte dich an deine Taufe, bleibe bei ihm, Christus, lass dich immer wieder einladen zu seinem Heiligen Abendmahl. Ja, das mag auch verrückt klingen, dass Christus dir dort in einem Stück Brot und einem Schluck Wein mit seinem Leib und Blut begegnen will und du ihn dort empfangen darfst. Doch auch wenn es verrückt klingt: Es stimmt, es geschieht, wie alles, was Gott ankündigt und sagt. Lass dich darum von ihm rufen, wie Abraham sich damals von Gott hat rufen lassen. Gott will auch dich an sein Ziel bringen, das du noch nicht sehen kannst und das doch schon für dich bereit steht. Ja, das verspricht er dir heute wieder neu. Mensch, nimm das bloß ernst! Amen.