20.09.2009 | St. Matthäus 6, 24-34 (15. Sonntag nach Trinitatis)

15. SONNTAG NACH TRINITATIS – 20. SEPTEMBER 2009 – PREDIGT ÜBER ST. MATTHÄUS 6,24-34

Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.

In einigen Monaten muss ich mit meinem Toyota zum TÜV. Das ist eine etwas lästige Angelegenheit; aber grundsätzlich ist das natürlich eine gute und wichtige Einrichtung, dass in unserem Land die Autos regelmäßig überprüft werden, damit sie nicht irgendwann mitten auf der Straße zusammenbrechen und liegen bleiben, damit sichergestellt ist, dass sie auch weiterhin geradeaus fahren können und nicht unfreiwillig aus der Spur geraten. Wenn es schon gut und sinnvoll ist, dass wir mit unseren Autos regelmäßig zum TÜV antreten, wie viel wichtiger ist es dann erst, dass wir auch unser ganzes Leben immer wieder, ganz regelmäßig, einem TÜV der besonderen Art unterziehen, einer Prüfung, ob die Ausrichtung unseres Lebens eigentlich noch stimmt oder ob da in unserem Leben dringend Korrekturen und Reparaturen nötig sind.
Und genau solch einem Lebens-TÜV unterzieht uns Christus, unser Herr, im Heiligen Evangelium dieses Sonntags. Nein, er will nicht unsere Leistungsfähigkeit überprüfen, nicht unsere körperliche oder geistige Fitness; er fragt nicht danach, was wir in unserem Leben so alles geschafft haben. Sondern er möchte uns mit seinem Lebens-TÜV helfen, dass wir in der Spur bleiben oder wieder neu dazu in die Lage versetzt werden, geradeaus den Weg zum Ziel zu fahren. Er möchte, dass wir auf dem Weg zum Ziel nicht zusammenklappen, weil wir uns mit Lasten abschleppen, die wir uns unnötigerweise an Bord geholt haben. Ja, trösten und aufrichten will uns Christus mit seinen Worten, will uns helfen, einen klaren Kopf zu bekommen, der erkennt, was im Leben wirklich wichtig ist und zählt. Drei zutiefst hilfreiche Fragen richtet Christus im Lebens-TÜV des heutigen Evangeliums an uns, Fragen, bei denen es sich lohnt, länger über sie nachzudenken, weit länger auch, als diese Predigt dauert. Die drei Fragen lauten:

- Wie wirklich ist Gott für dich?
- Was bringt es dir, dich zu sorgen?
- Was ist das Ziel deines Lebens?

I.

„Wie wirklich ist Gott für dich?“ – Die Frage mag uns erst einmal sehr abgehoben vorkommen. Aber gemeint ist damit in Wirklichkeit etwas sehr Praktisches, etwas, was unseren Lebensalltag unmittelbar betrifft. Da macht sich beispielsweise in deiner Gegenwart jemand über Christus und den christlichen Glauben lustig. Die umstehenden Leute grölen vor Begeisterung und klopfen sich auf die Schenkel. Und da bist du schon mitten drin in dieser Frage: „Wie wirklich ist Gott für dich?“ Bewegt es dich ebenso sehr, was Gott wohl über dich denken mag, wenn du jetzt in dieser Situation den Mund hältst, wie es dich bewegt, was die anderen Leute wohl über dich denken mögen, wenn du jetzt den Mund aufmachst? Oder erscheint dir die Reaktion der Menschen, die da um dich herumstehen, dann doch viel wirklicher zu sein als der Gedanke an Gott, den man doch nicht sehen kann und der dann doch so wenig fassbar zu sein scheint im Vergleich zu dem, was dir unmittelbar vor Augen liegt?
Jesus selber erläutert diese Frage: „Wie wirklich ist Gott für dich?“ am Beispiel von Geld und Besitz. Um zu verstehen, wie real, wie wirklich Geld und Besitz sind, was für eine Macht, was für eine Anziehungskraft sie auf uns ausüben, muss man gar nicht bloß auf irgendwelche unverschämten Manager schielen und sich über sie empören. Das kennen wir aus unserem eigenen Leben auch: Wenn es ums Geld geht, dann sind wir vielleicht doch ganz gerne bereit, unseren Verstand und vielleicht auch unser Gewissen wenigstens ein Stück weit auszuschalten. Da fallen scheinbar ganz vernünftige Leute auf Schneeballsysteme oder Renditeversprechen von 30 oder 50% herein, da sind wir bei unserer Steuererklärung vielleicht doch bereit, so manche Geschichte etwas großzügiger auszulegen, da mögen wir uns vielleicht mitunter doch bei dem Gedanken ertappen, erlaubt sei so manches, solange man sich dabei nur nicht erwischen lässt, und den Staat, den könne man ja ohnehin betrügen, das sei ja letztlich nichts Anderes als Notwehr. Nein, Schwestern und Brüder, es geht mir hier überhaupt nicht darum, eine Moralpredigt zu halten. Sondern es geht mir darum, zu erläutern, was Jesus hier meint, wenn er zu Beginn unseres Evangeliums sagt: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Sobald ich mich der Anziehungskraft von Geld und Besitz hingebe, wird Gott zumindest an dieser Stelle so merkwürdig unwirklich in meinem Leben, zählt er ganz offensichtlich nicht zu denen, vor denen man sich in Acht nehmen muss, wenn man in finanziellen Dingen mal Fünfe gerade sein lässt. Je mehr Geld und Besitz mein Herz mit Beschlag belegen, desto weniger wird mir Gott in meinem Leben bedeuten. Und umgekehrt gilt genau das Gleiche: Wenn ich Gott als die Wirklichkeit meines Lebens wahrnehme, als den, dem ich nicht nur mein Leben verdanke, sondern der tagtäglich mein Leben begleitet und bestimmt, ja, wenn ich Gott so als die Wirklichkeit meines Lebens wahrnehme, dann verlieren Geld und Besitz ihre Faszination, werden sie wieder zu dem, wozu sie doch eigentlich da sind: zu Hilfsmitteln, um unser Leben zu führen, und zu mehr nicht.
Wie wirklich ist Gott für dich? Jesus entfaltet dies vor allem am Thema „Sorge“. Dass „Sorge“ eine Grundbefindlichkeit unseres menschlichen Lebens darstellt, haben nicht erst Existentialphilosophen im letzten Jahrhundert herausgefunden, das wusste auch Jesus schon, und das erleben wir auch immer wieder in unserem Alltag. Da sorgen wir uns um unsere Finanzen, sorgen uns darum, ob wir tatsächlich das anziehen können, was wir wünschen, um mit anderen mithalten zu können, Designerklamotten und das neuste Handy sollten es schon sein, da sorgen wir uns um unsere Gesundheit oder die Gesundheit anderer, da sorgen wir uns um unsere berufliche Zukunft, ach, Schwestern und Brüder, Gründe, um uns Sorgen zu machen, haben wir allemal mehr als genug. Doch je mehr wir uns sorgen, desto mehr bilden wir uns bewusst oder unbewusst ein, alles in unserem Leben, unsere ganze Zukunft hinge nur von uns ab, hinge vielleicht gar davon ab, dass wir uns auch genügend Sorgen machen. Und je mehr wir uns sorgen, desto unwirklicher wird uns Gott dabei, desto unwirklicher erscheint uns Gottes Fürsorge im Vergleich zu den ganz wirklichen Sorgen, die uns vor der Nase liegen. Jesus selber bringt die Dinge hier auf den Punkt: „Nach dem allen trachten die Heiden“, so fasst er unsere ganz praktischen, alltäglichen Sorgen zusammen. Wie Heiden verhalten wir uns, wie Leute, die Gott nicht wirklich ernst nehmen, wenn wir bei unserem Sorgen immer nur bei uns selbst bleiben.
Noch einmal: Es geht Jesus hier nicht darum, uns eine Moralpredigt zu halten. Im Gegenteil: Ganz liebevoll versucht er hier im Heiligen Evangelium, uns dahin zu führen, dass wir wieder neu erkennen, wie wirklich Gott doch in Wirklichkeit ist. Er lenkt unseren Blick auf die Vögel unter dem Himmel und auf die Blumen auf dem Feld, leitet uns dazu an, darüber zu staunen, dass es sie gibt, dass sie existieren können in ihrer ganzen Schönheit. Wir haben heute noch viel mehr Grund zum Staunen, wenn wir gerade auch mit Mitteln der modernen Naturwissenschaft tiefer blicken und fasziniert erkennen, wie komplex Ökosysteme aufgebaut sind, um den Vögeln unter dem Himmel das Überleben zu ermöglichen, was für ein unglaublicher Orientierungssinn Zugvögeln eingebaut ist, der sie dazu befähigt, zur rechten Zeit an den rechten Ort zu fliegen und dann auch wieder zurückzukehren. Ja, staunen können wir nur darüber, wie kompliziert jede einzelne Pflanze aufgebaut ist, wie genial sie funktioniert. Nein, all das ist kein Zufall; dahinter steht Gott, der sich all das ausgedacht, der all das geschaffen hat, nein, nicht bloß als intelligenter Designer, sondern als unser Vater, der auch die Wunder der Natur nutzen will, um uns auf ihn zu weisen, um darüber nachzudenken, dass auch wir selber eben keine Produkte des Zufalls sind, sondern von ihm so gewollt, wie wir sind. Ja, Gott, der die Blumen und die Vögel und dich selber geschaffen hat, der ist eben genauso real und wirklich wie die Blumen und die Vögel und du selber. Und du, du bist für ihn noch unendlich wichtiger als eine Lilie auf dem Feld, auch unendlich wichtiger als irgendein Vogel, der da über deinem Kopf fliegen mag. Denn Gott ist eben nicht eine Schwalbe oder eine Rose geworden, sondern er ist Mensch geworden, hat dir damit auf unübertreffliche Weise deutlich gemacht, wie wichtig auch du ganz persönlich für ihn bist. Ja, denke von daher noch einmal neu über dein Leben nach, denke noch einmal neu darüber nach, wie wirklich Gott für dich eigentlich ist, ja was das bedeutet, dass er eben nicht bloß ein Produkt deiner Gedanken, deiner Phantasie darstellt.

II.

Vom Sorgen haben wir eben schon gesprochen, vom Sorgen, bei dem Gott uns immer wieder so unwirklich erscheinen mag, bei dem wir schließlich gar nicht mehr auf die Idee kommen, mit Gottes Fürsorge für unser Leben zu rechnen.
Nein, Jesus verspricht seinen Jüngern, verspricht auch uns hier in den Worten des Heiligen Evangeliums ja nicht das Blaue vom Himmel herab. Er sagt nicht: „Macht euch keine Sorgen! Der liebe Gott wird euch in eurem Leben immer schon das geben, was ihr euch wünscht!“ Er fordert auch nicht dazu auf, sich einfach nur noch in eine Hängematte zu legen und darauf zu warten, dass der liebe Gott einen schon versorgen wird. Jesus weiß um das harte Leben der Menschen seiner Zeit, er weiß um das harte Leben der Jünger, die gemeinsam mit ihm durch die Gegend zogen und morgens oftmals noch nicht wussten, wo sie abends wohl schlafen würden und woher sie wohl an diesem Tag ihr Essen bekommen würden. Und Jesus ist auch nicht so blauäugig, dass er glaubt, dass nun mittlerweile bei uns hier in Deutschland das Paradies auf Erden ausgebrochen ist oder dass es vielleicht am nächsten Sonntag nach der Bundestagswahl ausbrechen wird, wenn uns dann erst mal der Reichtum für alle ausgeteilt wird. Seine Analyse ist sehr viel nüchterner: „Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“ Das beschreibt dann unseren Alltag wohl doch sehr viel genauer als manch vollmundige Versprechung, die wir in diesen Tagen und Wochen zu hören bekommen.
Ja, ganz nüchtern betrachtet Jesus unser alltägliches Leben, und ganz nüchtern geht er von daher auch an unser Sorgen heran. Er stellt nämlich eine ganz praktische Frage: Was bringt es dir, dich zu sorgen? Lebst du auch nur einen Tag länger, weil du dich in deinem Leben so sehr gesorgt hast? Wird dadurch, dass du dir Sorgen machst, auch nur irgendetwas in deinem Leben besser? Im Gegenteil: Du schadest dir nur selber mit deinem Sorgen; du raubst dir selber Kraft und Lebensfreude. Du hast doch schon genug damit zu tun, jeden Tag mit deinem Leben klarzukommen, für dich und andere zu sorgen – und das sollst du ja auch. Da musst du dir nicht noch Sorgen aufbürden für das, was in der Zukunft geschieht und was du doch nicht ändern und beeinflussen kannst. In den Versen, die unserer Predigtlesung vorangehen, hatte Jesus seinen Jüngern gerade das Vaterunser beigebracht. Nein, er leitet sie nicht dazu an, Gott darum zu bitten, ihnen alle Sorgen zu nehmen. Sondern er leitet sie dazu an, um das tägliche Brot zu bitten, nein, noch nicht einmal für das Brot für die ganze kommende Woche. Jeden Tag sollen sie von Gott erbitten, was sie zum Leben brauchen, und jeden Tag sollen und dürfen sie staunend erfahren, wie Gott sie versorgt hat, wie er ihnen doch wieder gegeben hat, was sie brauchen – und vielleicht sogar noch mehr. Ja, das ist eine ganz wichtige Hilfe bei unserem Lebens-TÜV, dass wir lernen, jeden Tag als Geschenk aus Gottes Hand zu nehmen, dass wir lernen, jeden Tag zu staunen über Gottes Fürsorge, ihm zu danken für das, was er uns wieder geschenkt hat, ja, ihm immer wieder auch dafür zu danken, dass er, Gott, selber viel besser weiß, was wir brauchen, was wirklich gut für uns ist, als wir selber. Das drückt nicht nieder, sondern das baut auf, macht Mut, bewahrt uns davor, in unserem Sorgen nur unproduktiv um uns selber zu kreisen.

III.

Und dann stellt Jesus seinen Jüngern und auch uns bei seinem Lebens-TÜV noch eine dritte, ganz entscheidende Frage: „Was ist eigentlich das Ziel deines Lebens?“
Ja, was antwortest du darauf – nein, nicht unbedingt jetzt hier in der Kirche, nicht dann, wenn der Pastor zuhört, sondern in deinem Alltag, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, was dir wirklich wichtig ist, wofür du Zeit hast, wofür du bereit bist, auf Anderes zu verzichten? Was ist eigentlich das Ziel deines Lebens? Möglichst viel zu erleben in den paar Jahren, die du hier auf der Erde zubringst? Möglichst viel Spaß zu haben? Möglichst viel Geld zu verdienen? Möglichst viele Freunde zu haben? Möglichst viel zu erreichen – privat und beruflich?
Jesus stellt uns hier ein anderes Ziel vor Augen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“. Das soll nach seinem Willen an erster Stelle in unserem Leben stehen, dass wir ins Reich Gottes kommen, dass wir in der Gemeinschaft mit ihm, Jesus, leben und bleiben, dass wir in Gottes Augen richtig dastehen, weil wir immer wieder von Neuem aus seiner Vergebung leben. Nein, sagt Jesus, keine Angst, damit versaut ihr euch euer Leben nicht, damit verpasst ihr nicht das Beste im Leben. Sondern gerade so bekommt euer Leben überhaupt erst den Sinn, für den es eigentlich bestimmt war und ist, nur so lebt ihr nicht an der Bestimmung eures Lebens vorbei. Ja, es mag sein, dass ein Leben, das auf das Reich Gottes ausgerichtet ist, auch mit Verzicht verbunden ist, dass ich um dieses Zieles willen Zeit abgebe, um Gottes Einladung zu folgen, dass ich um dieses Zieles willen mein Herz nicht an Geld und Besitz hänge, sondern abgebe von dem, was ich habe, dass ich um dieses Zieles willen vielleicht auch in meiner Lebensplanung Verzicht übe, weil ich merke: Wenn ich diesen oder jenen scheinbar so verlockenden Weg gehe, wird mich das von Christus, von seiner Gemeinde auf die Dauer abbringen. Ja, es mag sein, dass ein Leben, in dem wir Gottes Reich an die erste Stelle setzen, mit Verzicht verbunden ist. Aber wir haben zugleich das Versprechen unseres Herrn, dass die, die ihr Leben so auf Gottes Reich ausrichten, von Gott selber nicht im Stich gelassen werden. „Das alles wird euch zufallen“, so formuliert es Christus hier, und da können wir aus eigener Erfahrung nun alles Mögliche einsetzen, was Christus in dieses „das alles“ eingeschlossen hat: Wir haben auch als Christen hier in unserem Land allemal genug zu essen und zu trinken, genug anzuziehen, haben in Wirklichkeit zumeist sogar noch viel, viel mehr, als wir unbedingt zum Leben brauchen. Nein, das verdanken wir nicht unserem Sorgen, das wird uns auch und gerade dann von Gott geschenkt, wenn wir unser Herz an dies alles nicht hängen. Ja, lassen wir uns darauf doch immer wieder einfach ein! Wir werden staunen, wie Gott uns versorgen wird, wenn wir unser Leben auf ihn ausrichten und ihm die Sorge für unser Leben überlassen!
Schwestern und Brüder, das war nun eben ein Lebens-TÜV im Schnelldurchlauf. Ihr tut gut daran, über diese drei Fragen auch zu Hause weiter nachzudenken. Es geht bei diesem Lebens-TÜV ja nicht um eine Prüfung, die wir bestehen oder bei der wir durchfallen. Sondern es geht darum, dass Christus uns helfen will, unser Leben so zu führen, wie Gott sich das gedacht hat, und das heißt: fröhlich, getrost und zuversichtlich zu leben, weil wir wissen, dass wir einen himmlischen Vater haben, der für uns sorgt. Bei Autos reicht ein TÜV alle zwei oder drei Jahre. Bei unserem Leben brauchen wir diesen TÜV sehr viel öfter. Denn unser Leben ist mehr als die Nahrung, die Kleidung und selbst als unser Auto. Es ist das kostbarste Geschenk unseres Schöpfers überhaupt – und das sollen und dürfen wir nutzen, damit wir schließlich auch am Ziel ankommen: im Reich Gottes. Amen