Kindertaufe

Gottes Ja zur Kindertaufe

Immer wieder wird die Kindertaufe in Zweifel gezogen. Einmal wird gesagt, dass das Kind später selbst einmal entscheiden soll, was es möchte, oder aber die Säuglingstaufe wird aus vermeintlich biblischen Gründen abgelehnt. In der Geschichte der Kirche haben sich Gemeinschaften - Wiedertäufer - herausgebildet, die die Kindertaufe gänzlich ablehnen. Nicht nur wir als lutherische Kirche, sondern auch die evangelischen Kirchen, die römisch-katholische Kirche und die Orthodoxen halten an der Kindertaufe fest, weil sie biblisch begründet ist. Es ist sozusagen ökumenische Übereinstimmung Kinder zu taufen.


A) Die Gewaltherrschaft von Sünde, Tod und Teufel

Der Mensch steht ausnahmslos unter der Diktatur der Unheilsmächte Sünde, Tod und Teufel, egal welchen Geschlechtes, Herkunft oder Alters (!).

Der Apostel Johannes schreibt in 1. Johannes 1,8:
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns.

Und der Apostel Paulus bezeugt in seinem Brief an die Römer:

Römer 2,11+12:
Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott. Alle, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und alle die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durchs Gesetz verloren gehen.

Römer 3,11+19-20
Da ist keiner, der verständig ist, da ist keiner, der nach Gott fragt. (…) Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Römer 5,12:
Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen, weil sie alle gesündigt haben.

Schon diese wenige Bibelstellen zeigen, dass ausnahmslos alle Menschen Sünder sind. Gerade weil es kein Ansehen der Person vor Gott gibt, stehen auch Säuglinge unter dem Fluch der Auflehnung Gott gegenüber und der Neigung zum Bösen. Keiner (!) ist verständig und keiner (!) fragt nach Gott. Alle haben gesündigt. Alle Menschen wollen sein wie Gott, Herr der eigenen Entscheidungen und des Lebens sein. Dies ist die Hauptsünde, der alle Menschen unterworfen sind.


B) Die Freiheit von den Unheilsmächten Sünde, Tod und Teufel

Die Heilige Schrift bezeugt also, dass wir uns nicht aus eigener Kraft von Sünde, Tod und Teufel befreien können. Darum hat Gott seinen Sohn, Jesus Christus, in die Welt geschickt, hat ihn für uns am Kreuz sterben lassen und hat ihn auferweckt von den Toten. Christi Tod ist nicht Selbstzweck, sondern geschah für mich:

Der Apostel Paulus schreibt in Römer 5,6-8:
Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Gottes Liebe zu den Menschen zeigt sich also darin, dass er die liebt, die nichts von ihm wissen wollen. Ja, Jesus Christus lässt sogar sein Leben für die Sünder, dem Gottlosen. Zu den Sündern und Gottlosen gehören sowohl Säuglinge als auch Erwachsene, wie wir unter dem Kapitel „Die Gewaltherrschaft von Sünde, Tod und Teufel“ gezeigt haben.

Die Frage ist nun, wie dieses Heil, dass Christus mit seinem Leiden, Sterben und Auferstehen erworben hat, heute ZU MIR kommt. Wie kommt diese Liebe Christi zum gottlosen, verlorenen Sünder? Der Apostel Paulus verbindet Christi Tod und Auferstehung mit der Taufe und somit mit meinem eigenen Leben:

Römer 6,3-11:
Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters auch in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt, der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben, ein für alle mal, was er aber lebt, das lebt er Gott. So auch ihr haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.

Der Apostel Paulus macht hier deutlich, dass Jesus Christus sich fest mit dem Täufling (Mensch, der getauft wird) zusammenbindet. Christi Tod und Auferstehung, also seine Rettung für mich, wird durch die Taufe dem Täufling zugeeignet. Oder anders gesagt: Das, was vor gut 2000 Jahren auf dem Hügel von Golgatha geschah, die Erlösung für mich ein für allemal durch Christi Tod am Kreuz, wird mir in der Taufe persönlich übertragen und geschenkt. So sind die Gaben der Taufe Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit.

Auch Jesus Christus macht im Gespräch mit Nikodemus deutlich, dass die Taufe notwendig für die Gemeinschaft mit Gott, für das Heil eines jeden Einzelnen unabhängig seines Alters, ist:

Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn, dass jemand (!) geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen (Johannes 3,5).

Um ins Reich Gottes zu kommen bedarf es also der neuen Geburt aus dem Taufwasser und der damit verbundenen Gabe des heiligen Geistes. Voraussetzungen für die Taufe jedweder Art nennt Jesus nicht.

Sehr deutlich macht es der Apostel Paulus in seinem Brief an Titus (Titus 3,4-8):
Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes, machte er uns selig – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im heiligen Geist, den er über uns reichlich ausgegossen hat, durch Jesus Christus, unsern Heiland, damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden nach unserer Hoffnung. Das ist gewisslich wahr.

Hier haben wir eine deutliche Verbindung zwischen Jesu Wort in Johannes 3 und dem Schreiben des Apostels Paulus an Titus. Wichtig in der Frage nach der Kindertaufe ist:

1. Jesus Christus macht uns selig nach seiner Barmherzigkeit.

2. Dies geschieht durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im hl. Geist (Taufe).

3. Durch Christi Gnade werden wir gerecht und bekommen als Erben das ewige Leben geschenkt.

4. Wir werden NICHT selig durch die Werke, die wir getan haben bzw. tun.

Ausgangspunkt in der Taufe ist Christus. Er ist derjenige, der am Menschen handelt. Von ihm geht die Aktion aus. Ausgeschlossen sind die Werke der Gerechtigkeit, die wir getan haben. Das heißt: Die Taufe beruht NICHT auf meine Entscheidung für Jesus, sie gründet sich NICHT auf meinen Glauben, sie ist NICHT davon abhängig, ob ich den Glauben kundtun kann oder nicht. NICHT der Mensch handelt hier in erster Linie, sondern Jesus Christus. Er ist das Fundament. Er ist der, der gibt. Er ist der, der schenkt:

Einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist Jesus Christus (1. Korinther 3,11).

Wir sehen also, dass die Taufe zum einen notwendig für das Heil ist und zum anderen, dass Christus der ist, der handelt und von dem die Aktion ausgeht. Wir Menschen sind Empfangende, Beschenkte und Begnadete. Und dieses Geschenk Christi gilt allen Menschen, den Großen, wie den Kleinen.

Darum können wir zunächst festhalten: Alle Menschen sind unter dem Fluch der Sünde, des Todes und des Teufels. Nicht einer vermag sich aus sich heraus für Gott zu entscheiden – Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Buße leitet? (Römer 2,4). Gottes liebevoller Rettungsplan ist es, den Menschen aus dieser unheilsvollen Gemeinschaft von Sünde, Tod und Teufel herauszureißen. Es ist Christi Tod und Auferstehung, die dem, der getauft wird, übertragen wird.

Die Taufe ist darum im persönlichen Leben DAS heilsentscheidende Ereignis. Derjenige, der getauft wird, wird von der gottfeindlichen Welt versetzt ins Reich Christi. Hierbei ist die Taufe ganz allein Gottes Gabe und Geschenk. Es ist nicht (!) mein Ja zu Gott, sondern Gottes JA (!) zu mir. Menschen, auch Säuglinge, die nicht getauft werden, bleiben solange in der unheilvollen Gemeinschaft mit den Verderbensmächten, bis sie getauft werden: Ohne die Taufe sind sie nicht von neuem geboren, bekommen nicht das, was Christus am Kreuz ein für allemal getan hat, geschenkt, werden nicht in den Leib Christi, der Kirche, eingegliedert, sind nicht Erben des ewigen Lebens, leben weiter als Feind Gottes und haben nicht den heiligen Geist.


Grundlage der Heiligen Taufe

Die Grundlage der Taufe ist die Einsetzung durch Jesus Christus in Matthäus 28,19-20. Christus spricht: Darum geht hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.

Jesus Christus selber gibt den Auftrag zu allen zu Völkern zu gehen. Zu einem Volk gehören auch Säuglinge und Kinder. Weiter ordnet er an auf den Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen, und drittes sagt er, dass die Völker gelehrt werden sollen.

Ein Ausschluss von Säuglingen ist in Jesu Taufbefehl nicht enthalten. Eher das Gegenteil. Da zum Volk gleichermaßen Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Greise gehören. Alle sollen zu Jüngern Christi werden, indem sie getauft und dann unterwiesen werden.

Im Taufbefehl, also der Einsetzung der Taufe, ist also keine Einschränkung, wer die Taufe empfangen darf und wer nicht. Vielmehr sind alle Völker, alle Menschen, eingeladen auf den Namen des Dreieinigen Gottes getauft zu werden.

Dass Jesus die Kinder gerade mit in Gottes Reich einschließt wird auch am so genannten Kinderevangelium deutlich, wo es in Markus 10 heißt:

Und sie brachten Kinder zu ihm, dass er sie anrührte. Die Jünger aber fuhren die an, die sie trugen. Da es aber Jesus sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen ist das Reich Gottes. Wahrlich ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

Zunächst: Hier wird nicht ausdrücklich die Taufe erwähnt. Aber was können wir hier für unser Thema lernen:

1. Es gab Menschen, die brachten ihre Kinder zu Jesus. Vom Alter der Kinder ist hier keine Rede. Es ist auch keine Rede davon, dass die Kinder vorher ein Bekenntnis zu Christus abgelegt hätten, oder dass sie sich bekehrt haben.

2. Die Jünger wollten die Menschen daran hindern, die Kinder zu Jesus zu bringen.

3. Jesus rügt die Jünger und sagt für unser Thema entscheidendes.

4. Die Kinder sollen zu Jesus kommen. Ihnen soll die Gemeinschaft mit Jesus nicht verwehrt werden. Vielmehr sollen sogar die Kinder Vorbilder sein für die Erwachsenen. Die Erwachsenen werden von Jesus aufgefordert Gottes Reich zu empfangen wie die Kinder. Kinder lieben und vertrauen (glauben) dem Herrn Christus. Christus gewährt den Kindern Gemeinschaft mit ihm, indem er sie herzt (liebt), die Hände auf sie legt und sie segnet.

Das heißt: Jesus schließt die Kinder nicht aus dem Reich Gottes aus, sondern ausdrücklich mit ein. Ins Reich Gottes kommen wir, indem wir Gottes Kinder werden. Gottes Kinder werden wir durch die Taufe. Auch werden wir durch die Taufe in den Leib Christi (Kirche) eingegliedert.

Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Unfreie oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt, wie der Apostel Paulus in 1. Korinther 12,13 schreibt.

Immer wieder wird behauptet, dass in den Taufberichten gerade in der Apostelgeschichte nicht von Kinder-, sondern von der Erwachsenentaufe die Rede ist. Dies stimmt, da die Apostel in der Missionssituation waren. Dennoch wird uns des Öfteren in der Apostelgeschichte berichtet, dass nicht nur Einzelpersonen, sondern das „ganze Haus“ getauft wurde.

Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach. (Apostelgeschichte 16,15)

Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen (Apostelgeschichte 16,33)

Hierbei handelte es sich nicht um heutige Singlehaushalte, sondern um Großfamilien. Mit fug und recht kann man annehmen, dass auch Kinder zum „Haus“ und den Seinen gehörten.

Die Taufgeschichten in der Apostelgeschichte, wie beispielsweise der Kämmerer aus Äthiopien oder Paulus, werden gerne als Beleg für die Erwachsentaufe und als Ablehnung der Kindertaufe genommen. Hierzu ist zu sagen: Die Geschichten, sind die Geschichten Gottes mit einem konkreten Menschen. Weder sind wir heute Paulus noch der Kämmerer aus Äthiopien. Es ist Gottes Geschichte, die  er mit einem dieser konkreten Männer hatte. Auch fordern die Taufberichte aus der Apostelgeschichte von uns nicht, in gleicherweise wie damals zu verfahren. Es gibt keinen Wiederholungsauftrag. Das Grundmuster Glaube – Bekehrung – Taufe dieser Taufgeschichten darf nicht einfach auf alle Menschen übertragen werden. Zudem steht weder an dieser Stelle noch an einer anderen Stelle des Neuen Testaments, dass die Kindertaufe verboten sei.


Kinder glauben

Immer wieder wird behauptet, dass Kinder nicht glauben könnten. Mit welchem Recht wird dies behauptet? Außer Gott kann niemand ins Herz eines Menschen sehen, unabhängig von seinem Alter. Wird Kindern der Glaube abgesprochen, wird ein Urteil über sie gefällt, dass uns Menschen nicht ansteht zu treffen.

Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. Römer 14,10

Und Jesus Christus spricht in Matthäus 7,1-2: Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

Über den Glauben oder Unglauben eines Menschen letztgültig zu urteilen steht uns Menschen nicht zu.

So haben wir auch kein Recht Säuglingen die Gemeinschaft mit Jesus Christus zu verweigern und sie vom ewigen Heil auszusperren. Der Herr selber bescheinigt den Kindern, dass sie fähig sind für das Reich Gottes (Markus 10 Bibelwort siehe oben).

Zudem hat der Glaube an Gott nicht in nur mit Verstand zu tun. Vielmehr bedeutet Glauben auch Vertrauen (pistis: griechisch: Glaube, Vertrauen). Schon bevor Kinder Mama und Papa sagen können, wissen sie wer ihre Eltern sind, wo sie sich geborgen fühlen und wem sie vertrauen können. Säuglinge und Kinder haben eine Beziehung zu Gott, wie König David in Psalm 8,3 sagt: Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge (!) hast du eine Macht zugerichtet


Taufe nur einmal - Umkehr jeden Tag

Im Gegensatz zu einer einmaligen Bekehrung, spricht das Neue Testament davon, dass Gottes Güte uns immer  wieder, jeden Tag neu zur Umkehr leiten will (Römer 2 Bibelwort, siehe oben). Ein einmaliges Bekehrungsdatum spielt hierbei keine Rolle. So wie sich die leibliche Geburt nur einmal vollzieht, wird auch die Taufe nur einmal gespendet. Dass Christen ihr Leben nach den 10 Geboten ausrichten und sich zu Christus bekennen, soll jeden Tag stattfinden. Es verhält sich ähnlich, wie bei unserer leiblichen Geburt. Wir sprechen von unserer Geburt im Passiv (ich wurde geboren). Als Christ werde ich auch geboren. Auch hier sind wir nicht die Handelnden. Es ist allein der Dreieinige Gott, der an dem Menschen handelt. Darum taufen wir auch Säuglinge. An uns geschieht die Taufe, ohne dass wir uns durch eigene Leistungen oder eigene Bekenntnisakte ins rechte Licht rücken müssen. In der Heiligen Taufe werden wir angestrahlt mit Gottes Licht. Gott entzündet unseren Glauben. Er setzt den Anfang. Das Christsein beginnt nicht mit mir und meinen Entscheidungen, sondern mit der Taufe. Mit der Taufe stellt Gott mich auf ein sicheres Fundament, einen sicheren Grund: Einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus (1. Korinther 3,11). Denn sowohl die Bekehrung kann durch Anfechtungen zunichte gemacht werden als auch meine Bekenntnisse durch Glaubenszweifel. Christus als das Fundament im Leben und im Tod ist sicher, fest und unverrückbar. Auf Christus kann ich bauen und bin fest gegründet. Wer als Kind getauft wurde und meint sich als Erwachsener noch einmal taufen lassen zu müssen, straft Gott einen Lügner, der ihn in seinen Bund aufgenommen hat, verlästert Gott, weil er seine Gnade, die er in der Taufe geschenkt bekommen hat, wegwirft, hält Gott für einen Gauner, weil er sein Erbe, das ewige Leben, für nichts erachtet. Darum ist Wiedertaufe Sünde vor Gott. Wer sich wieder taufen lässt, schließt sich selbst damit aus der Kirche aus.


Beschneidung und Taufe

Die Zugehörigkeit zum Volk Israel findet sein sichtbares Zeichen in der Beschneidung. Auch Jesus wurde acht Tage nach seiner Geburt beschnitten: Als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war (Lukas 2,21).

War die Beschneidung das Zeichen für die Aufnahme und Zugehörigkeit zum Volk Israel, so ist es heute Taufe, das das wirksame Sakrament ist und uns ins Reich Gottes aufnimmt.

Der Apostel Paulus zieht die Parallele in Kolosser 2,11-12:
In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen abgelegt in der Beschneidung durch Christus; mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten.

So wie schon die Säuglinge durch die Beschneidung zum Volk Israel gehörten, so ist es nach Paulus mit der Taufe. Auch hieraus lässt sich ableiten, dass die Kindertaufe mit den Aussagen der Bibel vereinbar ist.

Es bleibt also abschließend festzuhalten: Alle Menschen sind eingeladen sich auf den Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes mit Wasser taufen zu lassen. In der Bibel findet sich kein Verbot der Kindertaufe. Im Gegenteil! Vielmehr bedürfen auch schon die Säuglinge der Erlösung durch Jesus Christus. Und dieses bietet der Herr den kleinen Kindern auch an. Darum: Gottes JA zur Kindertaufe.