Rückblick


Kirchweihfest mit Prof. Dr. Armin Wenz: Festpredigt und Vortrag

Am Sonntag Invokavit, dem 18. Februar 2024, haben wir unser 51-jähriges Kirchweihfest gefeiert. Hierzu konnten wir als Gastprediger Prof. Dr. Armin Wenz, der eine Professur für biblische Theologie an unserer Lutherischen Theologischen Hochschule in Oberursel / Ts. innehat, bei uns begrüßen. Im Festgottesdienst mit unseren beiden Gemeindepastoren Pfarrer Markus Büttner und Pfarrer Christoph Schulze predigte Dr. Wenz über das heilige Evangelium für den Sonntag Invokavit, die Versuchung Jesu Christi durch den Teufel (vgl. Matthäus 4,1-13). Die große Festgemeinde feierte dann in diesem besonderen Gottesdienst das Heilige Abendmahl. Im Anschluss hatten die Besucher unseres Kirchweihfestes die Gelegenheit, aus vielen verschiedenen und selbstverständlich selbstgemachten Suppen zu wählen. Eine Tasse Kaffee half danach, wieder aufmerksam den Vortrag von Prof. Wenz anzuhören. Er gab eine „Einführung in die Evangelisch-Lutherischen Bekenntnisschriften“. Der Vortrag gliederte sich in vier Hauptteile. Zunächst führte der Referent in das trinitarische Gefüge von Schrift und Bekenntnis ein und führte den Zuhörern seine biblischen Beobachtungen vor Augen. In seinem zweiten Abschnitt zeigte er die „Merkmale schriftgemäßen Bekenntnisses“ auf. Hier unterschied er vier Gesichtspunkte:

1. Der christologisch-trinitarische Aspekt: Christus selbst fordert seine Jünger zum Bekenntnis heraus und sendet ihnen den dazu nötigen Geist. Das Evangelium wirkt die Unterscheidung und den Gegensatz zwischen Glaube und Unglaube, zwischen Bekennen und Verleugnen.

2. Der existentielle Aspekt: Die Scheidung von Unglaube und Glaube verweist zugleich auf den Existenzbruch, den jeder Christusgläubige durch die Taufe und das in Gesetz und Evangelium ergehende Wort der Schrift erleidet (passiv!) und empfängt als Rechtfertigung des Sünders durch den Glauben um Christi willen. Darum geht das Christusbekenntnis bzw. das Gotteslob immer einher mit dem Sündenbekenntnis.

3. Der kirchliche Aspekt: Das Subjekt des Bekenntnisses ist kollektiv. Jeder Bekenner stimmt ein in den Chor derer, die vor ihm, mit ihm und nach ihm bekennen. Im Bekenntnis geben daher nicht Christen oder Theologen ihre Privatmeinung kund, sondern hier meldet sich die Kirche zu Wort, die vor aller Welt und für alle Zeit Rechenschaft über ihren Glauben gibt.

4. Der eschatologische Aspekt: Jedes Bekenntnis, das auf die Christusoffenbarung antwortet, wird abgelegt im Angesicht des auferstandenen, in seiner Kirche gegenwärtigen und am Jüngsten Tag zum Gericht wiederkommenden Herrn. Letztlich ist es nichts anderes ist als eine Einübung ins Sterben bzw. die Vorbereitung auf das Jüngste Gericht.

Der dritte Hauptabschnitt führte uns das „Bekenntnis in der Geschichte: Alte Kirche und Reformation“ vor Augen. Lotet die Alte Kirche die ,,theologische“ Seite des Christusbekenntnisses in Gestalt des trinitarischen Gotteslobes aus, so wendet sich die Reformation der ,,anthropologischen“ (Anthropologie = die Lehre vom Menschen) Seite in Gestalt des Sündenbekenntnisses zu. Gleichsam als Fazit machte uns Prof. Dr. Wenz viertens auf die „Bekenntnisbindung und kirchliche Existenz - Praktische Folgerungen“ aufmerksam. Hier verwies er auf fünf Gesichtspunkte:

1. Als Klärung des Schriftverständnisses in den heilsnotwendigen Fragen schützt das Bekenntnis Gemeinden und Prediger gegen alle anderen Ansprüche auf eine Deutungshoheit über die Schrift.

2. Die Bekenntnisbindung befreit die Kirche zur Selbstunterscheidung von der Welt.

3. Bekenntnisbindung oder Konfessionalität befreit die Kirche von allen falschen kirchlichen Einheitsvorstellungen.

4. Die Bekenntnisbindung wahrt die Integrität der Kirche und die Rechte der gerechtfertigten Sünder gegenüber allen Überbietungen und Verfremdungen des Christusglaubens.

5. Die Bekenntnisbindung hält die Erwartung des Jüngsten Tages wach, indem sie die Kirche ermahnt, das Christusheil nicht mit irdischen Glückserfahrungen zu verwechseln, sondern die Spannung von Glauben und Schauen, auch die Widerfahrnis vielfältiger Anfechtungen, auszuhalten.

Aus der Hörerschaft folgten noch einige Nachfragen. Als Dank überreichte Pfarrer Markus Büttner Herrn Prof. Wenz die Festschrift unserer Mariengemeinde. Der gelungene Tag endete mit selbstgemachten Kuchen, Kaffee, guten Gesprächen und einem fröhlichen Miteinander. Allen, die bei der Vorbereitung, Durchführung und beim Aufräumen mitgeholfen haben, sei von Herzen gedankt!



Osterbasteln für Kinder

Am Samstag, dem 16. März, haben wir uns zum Osterbasteln getroffen und viele schöne Sachen zu Ostern und dem Frühling gebastelt. Es war eine fröhliche gemeinsame Zeit, an die alle, die dabei waren, gern zurückdenken.
Ein herzlicher Dank an Barbara Z. und Elham T.