18.04.2010 | 1. Petrus 2, 21b-25 (Misericordias Domini)

MISERICORDIAS DOMINI – 18. APRIL 2010 – PREDIGT ÜBER 1. PETRUS 2,21b-25

Christus hat für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Am vergangenen Sonntagabend ging ich noch einmal in die Sakristei und wurde auf dem Weg dorthin von dem Mitarbeiter der Reinigungsfirma für unseren Kindergarten angesprochen: „Na, Herr Pfarrer, was sagen Sie denn zu dem Missbrauch in der Kirche?“ Das Thema ist offenkundig immer noch sehr aktuell, erscheint auch weiter in vielfältiger Weise in den Medien, wird auch in der Öffentlichkeit offenbar in weiten Kreisen diskutiert. Gewiss, viel Unsinniges bekommt man dabei zu hören, viele dümmliche Kommentare von Leuten, die offenkundig nur darauf gewartet hatten, ihre Vorurteile gegenüber der Kirche einmal bestätigt zu bekommen. Doch das ändert ja nichts an der Faktenlage an sich, an den unfasslichen Verbrechen an Leib und Seele von Kindern und Jugendlichen, die in den vergangenen Jahrzehnten von Mitarbeitern der Kirche in einem Ausmaß begangen worden sind, das selbst die schlimmsten Vermutungen noch bei weitem übersteigt. Was mich neben vielem anderen angesichts dieser Schreckensmeldungen immer wieder bewegt, ist die Frage: Wie haben es die Täter geschafft, die Opfer so sehr einzuschüchtern, unter Druck zu setzen und seelisch so zu verletzen, dass die nicht mehr dazu in der Lage waren, sich zu wehren oder zumindest die Täter anzuzeigen? Was ist da auch in unserer Gesellschaft insgesamt schiefgelaufen, wenn die Opfer nun erklären, bis vor wenigen Jahren hätten sie keine Hoffnung gehabt, dass irgendjemand sie mit ihren Leidenserfahrungen ernst nimmt? Oder war es vielleicht gar der christliche Glaube selber, der die Opfer so wehrlos gemacht hat, ihnen die Botschaft vermittelte, sie müssten alles geduldig ertragen, was ihnen zugefügt wird?
Und da haben wir nun eben die Epistel dieses Sonntags Misericordias Domini vernommen. Ja, wenn wir uns den Zusammenhang dieser Verse anschauen, dann mögen wir gerade auch angesichts der Diskussion, die uns zurzeit so sehr bewegt, erst einmal ganz tief durchatmen: An christliche Sklaven sind die Worte des heiligen Petrus gerichtet, die wir eben gehört haben. Und was legt Petrus diesen Sklaven nahe angesichts der Schikanen und Gemeinheiten, die sie von ihren Besitzern zu erdulden hatten? Folgt dem Vorbild Christi, der sich nicht zur Wehr gesetzt hat, der gelitten hat bis zum Tod am Kreuz!
Hat sich die Kirche also schon im Neuen Testament selber ein Einschüchterungsinstrumentarium geschaffen, um zu verhindern, dass das Unrecht, was in ihrer Mitte geschieht, von den Gliedern der Kirche selber zur Sprache gebracht werden konnte? Hat sie damit gleich von vornherein das Signal gegeben: Sagt bloß nichts, setzt euch bloß nicht zur Wehr, sonst verlasst ihr den Weg in der Nachfolge eures Herrn?
O nein, Schwestern und Brüder, St. Petrus benutzt die Worte unserer heutigen Epistel nicht dazu, um das Versagen der Kirche oder gar sein eigenes Versagen zu vertuschen. Und es geht ihm erst recht nicht darum, mit seinen Worten Druck auf Opfer von Unrecht auszuüben und sie zum Schweigen zu bringen. Nein, Petrus stand damals nicht auf der Seite einer Organisation, die irgendetwas zu vertuschen gehabt hätte. Er hatte keine Druckmittel in der Hand, stand vielmehr in seiner eigenen Lebenssituation Seite an Seite mit denen, an die er seinen Brief richtete, ging nur kurze Zeit, nachdem er diesen Brief geschrieben hatte, selber den Weg in der Nachfolge seines Herrn bis in den Tod. Nein, nicht zu Duckmäusern will er die Empfänger seines Briefes erziehen, und er will sie auch nicht dazu anleiten, erfahrenes Unrecht zu verdrängen. Sondern er will im Gegenteil die Empfänger seines Briefes aus der Opferrolle herauszuholen, in der sie sich als Sklaven befanden, will ihnen deutlich machen, wie ihnen die Tatsache, dass sie getaufte Christen sind, helfen kann, auch mit den Sauereien umzugehen, die sie in ihrem Alltag zu erfahren hatten.
Nun lässt sich die Situation von Sklaven und von Missbrauchsopfern nicht einfach miteinander identifizieren, und erst recht können wir die Situation beider nun nicht einfach auf unsere eigene Situation übertragen. Wohl aber können die Verse unserer heutigen Predigtlesung auch für uns eine Hilfe sein, wie wir unser Leben als Christen gestalten können, gerade auch in einer Zeit, in der uns als Christen hier in unserem Land der Wind mitunter ganz schön ins Gesicht weht. Nein, St. Petrus gibt uns hier keine allgemeinen moralischen Ratschläge, sondern er richtet den Blick der Sklaven damals genauso wie unseren Blick heute auf Christus, unseren Herrn. Denn er ist


- Stellvertreter für uns
- Vorbild für uns
- Hirte für uns


I.

Worum geht es im Kern in unserem christlichen Glauben? Nein, es geht nicht darum, dass wir als Christen etwas tun, dass wir unser Leben an bestimmten Regeln und Normen ausrichten, dass wir uns als Christen vorbildlich verhalten. Sondern es geht im Kern in unserem christlichen Glauben darum, dass ein anderer, Christus, für uns getan hat, was wir selber niemals hätten tun können. Und was er für uns stellvertretend getan hat, das betrifft ganz direkt unser Verhältnis zu Gott, die Frage unserer Schuld, und das betrifft damit natürlich zugleich auch das Thema, das in diesen Wochen und Monaten in unserem Land so heiß diskutiert wird.
„Christus hat unsre Sünde selber hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz“, schreibt der Apostel. Wir kennen diese Sprache, wir kennen diese Gedankengänge nur allzu gut; das ist für uns nichts sonderlich Neues und Überraschendes. Aber sind wir uns über den Inhalt und die Konsequenzen dessen, was in diesem Bekenntnis zum Ausdruck gebracht wird, eigentlich tatsächlich im Klaren? Ich finde meine Sünde, mit der ich mich von Gott getrennt habe, ja, für die ich den ewigen Tod verdient hätte, ich finde diese meine Sünde gar nicht mehr bei mir, sondern sie liegt auf dem Leib Christi, drückt ihn zu Boden auf seinem Weg nach Golgatha. Da hat in meiner Taufe ein unglaublicher Wechsel stattgefunden: Christus hat alles von mir weggenommen, was mich belasten könnte, und hat es stattdessen auf sich geladen. Und genau dieser Wechsel vollzieht sich immer wieder von neuem, wenn du hierher zur Beichte kommst und Christus dir die Hand auflegt. Dann liegt deine Sünde, dein Versagen, nicht mehr auf dir, sondern Christus trägt sie. Und wenn du seinen Leib und sein Blut im Heiligen Mahl empfängst, dann geschieht genau dieser Wechsel wieder von Neuem: Christus verbindet sich mit dir – und wieder findest du deine Sünde nicht mehr bei dir, sondern dort auf der Müllkippe von Jerusalem, auf Golgatha.
Und das hat in der Tat Konsequenzen: Wenn meine Sünde nicht mehr auf mir liegt, heißt das ja gerade nicht, dass ich tun kann, was ich will, dass ich meine Vergangenheit leugnen kann, wie ich will. Im Gegenteil: Damit würde ich ja gerade Christus lästern, der sich mit dieser ganzen Schuld meines Lebens abschleppt. Im Gegenteil: Gerade dadurch gebe ich Christus die Ehre, dass ich zu meiner Sünde und Schuld, dass ich zu meinem Versagen stehe, es nicht verdränge und verleugne. Gewiss, da ist jeder gefordert, von seiner eigenen Sünde und Schuld zu sprechen; ich kann nicht für jemand anders dessen Sünde und Schuld bekennen. Aber was mich selber angeht, darf ich eben wissen: Ich muss auch gar nicht den Eindruck erwecken, als sei ich sünd- oder fehlerlos, als hätte ich immer alles richtig gemacht und stets ein reines Herz. Ich habe mit meinem Leben Christus sicher nicht auf seinem Gang nach Golgatha entlastet. Ach, wenn wir doch gerade in der Kirche mit dieser Offenheit miteinander umgehen könnten, anderen gesellschaftlichen Gruppen gerade auch darin ein Vorbild sein könnten, dass wir Sünde und Schuld nicht schönreden, gerade weil wir sie auf dem Rücken des Gekreuzigten wahrnehmen und erkennen!
Doch was St. Petrus hier behauptet, reicht ja noch weiter: Es bedeutet ja auch, dass die Sünde anderer Menschen auf Christus liegt, ja, auch all die Sünden, die wir so abscheulich finden, dass wir nur mit Wut und Ekel über sie sprechen können. Ja, um verstehen zu können, was Christus da am Kreuz getragen und erlitten hat, müssen wir uns klarmachen, dass er dort am Kreuz – auch wenn es uns schwerfällt, das überhaupt auszusprechen – auch die Strafe für die Sadisten und Kinderschänder getragen hat. Nein, das ist, wie gesagt, keine Verharmlosung dessen, was da geschehen ist, im Gegenteil! Es bedeutet, dass Gottes Zorn gerade auch diese Sünde und Schuld mit voller Härte getroffen hat. Und Gott geb’s, dass diejenigen, mit deren Sünde und Schuld sich Christus da abgeschleppt hat, diese Sünde und Schuld ja nicht leugnen und damit Christus verhöhnen, der sich gerade auch für diese Schweinereien seine Hände und Füße hat durchbohren lassen!
Schwestern und Brüder, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Dass Christus unsere Sünde und Schuld auf sich genommen hat, heißt nicht, dass wir Menschen uns den Folgen unserer Sünde und Schuld in unserem Leben nicht mehr zu stellen bräuchten. Im Gegenteil: Wenn der Apostel hier davon redet, dass wir durch den stellvertretenden Tod Christi selber der Sünde absterben, dann gehört gerade auch dies mit dazu, dass ich mich den Folgen dessen, was ich in meinem Leben angerichtet habe, nicht entziehe und im Gegenteil Verantwortung übernehme, auch wenn das schmerzlich ist und weh tut. Doch wie arm wären wir dran, wenn wir mit dem ganzen Desaster unserer Sünde und Schuld in unserem Leben letztlich doch allein fertig werden müssten, es gleichsam mit Reuebekundungen und anderen Taten abarbeiten müssten! Ja, wie gut haben wir es im Gegenteil, dass wir als Christen immer wieder neu auf ihn, den Gekreuzigten, blicken dürfen, der in der Tat die Schuld der ganzen Welt auf sich genommen und sie weggetragen hat!


II.

Stellvertreter ist Christus vor allem für uns – aber er ist eben auch, so betont es St. Petrus hier, Vorbild: Ein Vorbild hat er uns hinterlassen, dass wir seinen Fußtapfen nachfolgen sollen. Christus – ein Vorbild: Ist das nicht eine völlige Überforderung für uns? Ist Christus uns nicht so unendlich überlegen, dass wir noch nicht einmal annähernd an ihn herankommen, um ihn irgendwie als Vorbild nehmen zu können?
Nein, so macht es uns St. Petrus hier deutlich: Christus ist eben nicht unendlich weit weg von uns; wir leben doch in ihm, sind doch in Christus seit unserer heiligen Taufe. Und eben darum können und dürfen wir uns an ihm auch mit unserem ganz praktischen Leben orientieren. Seinen Fußtapfen sollen wir nachfolgen, so formuliert es der Apostel hier so schön. Das heißt: Christus hat es uns vorgemacht, dass der Weg, den er gegangen ist, tatsächlich gangbar ist, und er hat uns mit diesem Weg, den er gegangen ist, zugleich eine klare Orientierung gegeben, die uns eine Hilfe sein kann in der Ausrichtung unseres eigenen Lebens.
Gewiss, was St. Petrus hier als vorbildlich hinstellt, ist für uns schon nicht ganz leicht zu verdauen: Er, der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt. Das fällt uns immer wieder so schwer, nicht in der gleichen Weise zu reagieren, wenn wir blöde angemacht werden, nicht um unser Recht zu kämpfen, wenn wir uns benachteiligt fühlen. Verstehen und nachvollziehen können wir das, was der Apostel hier schreibt, vielleicht ein bisschen besser, wenn wir uns die Begründung anschauen, die Petrus hier liefert: „Er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet.“ Darum konnte Christus so handeln und reagieren, weil er wusste, dass das, was er gerade im Augenblick erfuhr, nicht alles ist, dass Gott das letzte Wort auch über sein Geschick hat, dass Gott Recht zu schaffen vermag, wo wir mit unseren Bemühungen nicht mehr weiterkommen. Ja, darum hat Christus in Freiheit so gehandelt, wie er gehandelt hat, und leitet uns dazu an, ebenfalls genau in solch einer Freiheit als Christen zu leben:
Ja, genau an diesem Punkt sollen und dürfen auch wir als Christen ansetzen, wenn wir als Menschen, die durch die Taufe mit Christus verbunden sind, uns in unserem Leben am Verhalten Christi orientieren: Dass wir es einüben in unserem Leben, das, was wir jetzt gerade erfahren, nicht als das Letzte, sondern allerhöchstens als das Vorletzte anzusehen. Ich muss keine Angst zu haben, etwas zu verpassen, wenn ich jetzt nicht gleich alles durchkämpfe, was mir scheinbar zusteht; ich muss nicht alles sofort haben wollen, was man doch heute angeblich alles braucht. Gott wird mir geben, was ich brauche – jetzt hier in diesem Leben und erst recht einmal am Ende meines Lebens; er wird mich erfahren lassen, dass mir am Ende noch viel mehr widerfährt als bloß Recht, dass ich am Ende viel reicher beschenkt werde, als ich es eigentlich verdient habe.
Das, Schwestern und Brüder, ist übrigens auch das berechtigte Anliegen des Zölibats in der römisch-katholischen Kirche, der heutzutage von so vielen Seiten angegriffen wird und den wir als Pflichtzölibat auch in unserer lutherischen Kirche nicht befürworten. Aber dass es da einzelne Menschen gibt, die bewusst hier in diesem Leben freiwillig auf etwas verzichten, was anderen unverzichtbar erscheint, um mit ihrem Leben darauf aufmerksam zu machen, dass das, was wir hier und jetzt erfahren, nicht alles ist, dass sich Einsatz und Verzicht um des Himmelreiches willen lohnen, das ist grundsätzlich etwas sehr Nachdenkenswertes, etwas, was durchaus auch dem entspricht, was St. Petrus hier uns vor Augen stellt.
Das mit dem Verzicht auf das Widerschmähen, auf das Wiedervergelten, das uns der Apostel hier vor Augen stellt, bezieht sich übrigens immer auf die eigene Person, auf den eigenen Vorteil. Wenn wir uns das Vorbild Jesu anschauen, dann stellen wir fest, dass der sich sehr wohl für andere Menschen und für ihr Recht eingesetzt hat, sogar mit großer Leidenschaft. Nein, St. Petrus will uns hier gerade nicht zum Duckmäusertum anleiten, sondern dazu ermutigen, gerade auch so der Gerechtigkeit zu leben, wie er es formuliert, dass wir unseren Mund für andere Menschen aufmachen – auch wenn uns das selber Nachteile einbringen mag. Denn wir wissen es doch als Christen: Gott wird uns selber einmal Recht schaffen!

III.

Und dann stellt uns St. Petrus Christus hier schließlich noch in einer dritten Hinsicht vor Augen: Er, Christus, ist der Pastor und Bischof unserer Seelen, so formuliert er es hier so schön.
Pastoren – auf Deutsch: Hirten – und Bischöfe – auf Deutsch: Fürsorgende Aufseher – sehen sich heutzutage in unserem Land mit einem offenkundigen Vertrauensverlust konfrontiert: Bestimmten Umfragen zufolge vertrauen ihnen die Deutschen mittlerweile noch weniger als irgendwelchen Bankern. Zu viele dieser Hirten haben offenkundig ihr Amt missbraucht und damit auch das Vertrauen, das Menschen ihnen in diesem Amt entgegengebracht hatten.
Natürlich werden die Hirten, die als Gottes Bodenpersonal in seiner Kirche am Werke sind, darüber nachdenken müssen, wie sie verbliebenes Vertrauen bewahren und verlorenes zurückgewinnen können. Doch noch wichtiger ist, dass Hirten und Gemeinden sich gleichermaßen darüber klar werden, dass es immer falsch und gefährlich ist, wenn Hirten, wenn Pastoren den Glauben derer, die ihnen anvertraut sind, an sich, an ihre Person binden. Nein, wichtig ist es, dass der Dienst der Pastoren und Bischöfe immer transparent bleibt für den einen Hirten und Bischof unserer Seelen, an dem allein unser Glaube hängen soll, ganz gleich, wie sich Gottes Bodenpersonal auch verhalten mag – dass dieser Dienst transparent bleibt für Christus selber. Der missbraucht unser Vertrauen niemals, der nutzt seine Machtposition niemals aus, dem geht es nie um seinen Vorteil, um die Befriedigung seiner Bedürfnisse. Im Gegenteil: Ihm geht es allein um unser Heil, darum, dass wir uns auf unserem Lebensweg nicht verirren, sondern wirklich am Ziel ankommen, in der Gemeinschaft der einen Herde Jesu Christi, der Familie Gottes, in der wir für immer zu Hause bleiben werden. Nein, nicht wir müssen es schaffen, den Weg zu ihm zurückzufinden; er bekehrt uns, holt uns zu sich zurück, selbst wenn wir den Eindruck haben mögen, wir hätten uns schon längst aus seiner fürsorgenden Aufsicht befreit. Sein Weg zum Kreuz, den er für uns gegangen ist, der soll doch auch in unserem Fall nicht vergeblich gewesen sein. Nein, Christus prügelt uns nicht zurück in seine Nähe; er will uns mit dem Wort seiner Liebe gewinnen – auch mit diesem Wort, das ihr heute in dieser Predigt vernommen habt. Ja, so steht er heute wieder vor euch und wirbt um euch: euer Stellvertreter, euer Vorbild und euer Hirte. Amen.