Geistliches Wort im Monat Januar

JESUS CHRISTUS spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben. (St. Johannes 14,19 - Jahreslosung für 2008)

Vor kurzem sprach mich ein junger Erwachsener an und bat mich um ein Heft, in dem der Inhalt des christlichen Glaubens ganz einfach für Menschen ohne jede Vorkenntnisse dargestellt und zusammengefasst wird. Solch ein Heft zu finden, ist gar nicht so einfach. Wir Theologen sind so leicht geneigt, den christlichen Glauben so darzustellen, als sei er eine fürchterlich komplizierte Angelegenheit. Und umgekehrt wollte ich diesem jungen Erwachsenen auch kein evangelikales Holzhammer-Traktat „In vier Schritten zur Bekehrung“ in die Hand drücken. „Eigentlich müsste ich selber mal versuchen, solch ein Heft zu schreiben“, dachte ich mir. Und dann fiel mir auch gleich der Titel für solch ein Heft ein: Es war die Jahreslosung dieses kommenden Jahres 2008: „JESUS CHRISTUS spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Das ist eigentlich eine wunderbare Kurzzusammenfassung des christlichen Glaubens: Um den lebendigen Jesus Christus geht es im christlichen Glauben, nicht um eine allgemeine Vorstellung von Gott, nicht um Gedanken, die wir uns von Gott machen. Der christliche Glaube ist keine Idee und erst recht keine Ideologie. Sondern in ihm geht es um die persönliche Begegnung mit dem lebendigen Christus. Er lebt, und das heißt nicht bloß, dass er existiert, sondern das heißt, dass er selber den Tod besiegt hat. Nein, es ist nicht logisch und selbstverständlich, dass Jesus lebt. Schließlich ist er vor knapp 2000 Jahren gestorben, wurde mausetot in ein Grab gelegt. Doch bald darauf hat er dies Grab wieder verlassen und hat sich seinen Jüngern, ja auch seinem großen Gegner Paulus zu erkennen gegeben und ihnen gezeigt: Ich lebe tatsächlich, ich bin nicht länger tot; ich bin stärker als der Tod. Darum, dass Christus lebt, geht es im christlichen Glauben. Wäre Jesus nicht wahrhaftig auferstanden, dann könnten wir einpacken, dann könnten wir unsere Kirchen noch heute schließen. Weil aber Christus auferstanden ist, darum gilt auch der zweite Teil des Satzes: „Ihr sollt auch leben.“

"Ihr sollt auch leben" - Das sagt Christus auch zu uns. Das ist keine Aufforderung, sondern das ist ein Versprechen. Und dieses Versprechen löst er ein in jedem Gottesdienst. Da schenkt er auch uns dieses Leben, das stärker ist als der Tod, das nicht dann endet, wenn der Arzt einmal unseren Totenschein ausgefüllt haben wird. "Ihr sollt auch leben" - genau darum geht es, wenn Christus uns durch seine "Lebensmittel" Anteil an seinem unvergänglichen Leben gibt. "Ihr sollt auch leben" - Das hat Christus uns schon in der Taufe zugesagt, als er uns zu diesem neuen Leben wiedergeboren hat. "Ihr sollt auch leben" - Das sagt Christus jedes Mal zu uns, wenn er in der Beichte alles wegnimmt, was uns von ihm trennen könnte. "Ihr sollt auch leben" - Das sagt Christus zu uns, wenn er uns immer wieder die Medizin der Unsterblichkeit, seinen Leib und sein Blut, im Heiligen Abendmahl austeilen lässt.

"Ich lebe, und ihr sollt auch leben" - So einfach ist das mit dem christlichen Glauben. Wer diesen Worten Christi vertraut und sich von ihm beschenken lässt, der hat, was CHRISTUS verspricht: das Leben, das diesen Namen wirklich verdient - Leben in alle Ewigkeit.