Grundlagen des Glaubens

Grundlagen des Glaubens

 

Die Bibel - Gottes Wort

Die Bibel, Altes und Neues Testament, ist das unfehlbare Wort Gottes an uns Menschen. Es zeigt uns im Gesetz, dass wir Menschen nicht nach Gottes Willen leben und seine Gebote missachten. Das Evangelium stellt uns Christi Opfer am Kreuz vor Augen. Im Glauben an ihn haben wir Erlösung.

 

Die Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche

Die Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche sind im Konkordienbuch zusammengestellt worden, weil sie mit der Heiligen Schrift übereinstimmen. Diese Evangelisch-Lutherischen Bekenntnisschriften sind Lehrgrundlage in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Die lutherischen Pfarrer sind auf die Bibel und auf die Bekenntnisse der Lutherischen Kirche in der Ordination verpflichtet worden. Hierzu gehören die drei altkirchlichen (ökumenischen) Bekenntnisse

  • Das apostolische Glaubensbekenntnis
  • Das Glaubensbekenntnis von Nicäa-Konstantinopel
  • Das athanasianische Glaubensbekenntnis

hinzu kommen die Bekenntnisschriften der lutherischen Reformation

  • Der Kleine Katechismus Dr. Martin Luthers
  • Der Große Katechismus Dr. Martin Luthers
  • Das ungeänderte Augsburger Bekenntnis
  • Die Verteidigungsschrift des Augsburger Bekenntnisses
  • Die Schmalkaldischen Artikel
  • Die Konkordienformel

 

Heilige Schrift und kirchliche Tradition

Die Heilige Schrift ist der kirchlichen Tradition vorgeordnet. Dennoch hat die kirchliche Tradition insofern einen hohen Stellenwert, wenn sie mit der heiligen Schrift übereinstimmt. So finden sich in den lutherischen Bekenntnisschriften zahlreiche Zitate von Päpsten, Kirchenvätern und Lehrern der Kirche, deren Aussagen mit der Heiligen Schrift (Bibel) übereinstimmen.

 

Die Heilige Dreieinigkeit

Wir glauben an den Dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiligen Geist: Er ist EIN Gott in drei Personen.

Wir glauben an den himmlischen Vater, der Himmel und Erde, die sichtbare und unsichtbare Welt erschaffen hat und sie erhält.

Wir glauben an den Sohn Gottes - Jesus Christus. Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Geboren wurde Jesus Christus aus der Jungfrau Maria, ist stellvertretend für uns am Kreuz gestorben und hat so unsere Schuld und Sünde auf sich genommen. Leibhaft ist er von den Toten auferstanden. Er lebt und regiert in Ewigkeit.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der den Glauben wirkt und erhält. Er beruft und sammelt die Völker in der EINEN heiligen christlichen (katholischen) und apostolischen Kirche.

 

Rechtfertigung

Selbst wenn wir tatsächlich ethisch und moralisch integer unser Leben führten, sind wir vor dem Dreieinigen Gott nicht auf Grund unserer Lebensleistungen gerecht und können auch nicht durch ein vorbildliches Leben in den Himmel kommen. Allein der Glaube an Jesus Christus rettet und erlöst. Wir glauben, dass allein der Glaube das Heil in Jesus Christus ergreift, das Jesus Christus für uns durch sein Leiden und Sterben am Kreuz erkämpft und durch seine leibliche Auferstehung bestätigt hat.

 

Glaube

Wir glauben nicht an unsere eigenen Fähigkeiten und Begabungen, sondern unser Glaube richtet sich an den Dreieinigen Gott. Der Glaube ist Geschenk Gottes und keine Willensentscheidung des Menschen.

 

Gute Werke

Wir glauben, dass aus dem Glauben an den Dreieinigen Gott gute Werke zu fließen haben. Ein Glaube ohne gute Werke und gute Früchte ist tot. Unsere guten Werke sind Antwort des Glaubens, vermögen aber nicht uns mit Gott zu versöhnen. Das hat Christus allein durch sein Opfer am Kreuz ein für allemal getan.

 

Sakramente

Sakramente sind wirksame Zeichen für den Glauben. Die Evangelisch-Lutherische Kirche kennt 3 Sakramente im strikten Sinne, nämlich Taufe, Beichte und Abendmahl. Die Priesterweihe oder auch Ordination zum Hirtenamt der Kirche nimmt eine Sonderstellung ein. Wird unter ihr die Verkündigung in Gesetz und Evangelium und die Sakramentsspendung verstanden, so ist die Weihe auch als Sakrament ansehen: "Durch das Sakrament des Ordens oder Priesterschaft verstehen die Widersacher nicht das Predigtamt und das Amt, die Sakramente zu reichen und auszuteilen, sondern verstehen [es] von Priestern, die zu opfern geordnet seien … Wo man aber das Sakrament des Ordens wollt nennen ein Sakrament von dem Predigtamt und Evangelio, so hätte es keine Beschwerung, die Ordination ein Sakrament zu nennen. Denn das Predigtamt hat Gott eingesetzt und geboten, und hat herrliche Zusage Gottes. Wenn man das Sakrament des Ordens (Geistliche Amt) also verstehen wollt, so möcht man auch das Auflegen der Hände ein Sakrament nennen. Denn die Kirche hat Gottes Befehl, daß sie soll Predigter und Diakonos bestellen.“ (Apologie der Confessio Augustana, 13, S. 293–294) Sakramental kann auch die Eheschließung nach den lutherischen Bekenntnisschriften verstanden werden.

 

Heilige Taufe

Die Heilige Taufe wird mit Wasser im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen. Durch die Taufe werden wir zu Kindern Gottes, empfangen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit. Durch die Heilige Taufe wird ein Mensch in die Kirche eingegliedert.

 

Heiliges Abendmahl

Im Heiligen Abendmahl empfangen wir unter dem Brot Christi wahren Leib und unter dem Wein Christi wahres Blut. Hierdurch wird uns Vergebung der Sünden, Gemeinschaft mit Christus und untereinander geschenkt. Es verbindet die Feierenden mit den Gläubigen aller Zeiten und aller Orte.

 

Heilige Beichte

Wir glauben, dass der himmlische Vater um Jesu Christi willen unsere Sünden vergibt, wenn wir unsere Sünden bekennen und dem Vergebungswort glauben. Dies geschieht in besonderer Weise der Heiligen Beichte als Ort der Rechtfertigung des Sünders allein aus Glauben um Christi willen.

 

Die Kirche

Wir bekennen die EINE heilige katholische (allumfassende) und apostolische Kirche. Christus hat diese EINE Kirche gestiftet. Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche ist Teil dieser EINEN heiligen katholischen und apostolischen Kirche. Erkennbar ist diese Kirche, wo das Wort Gottes rein und unverkürzt gelehrt wird und die Sakramente der Einsetzung Christi gemäß gespendet werden.

 

Das Amt der Kirche

Das geistliche Amt in der Kirche hat die Aufgabe das Wort Gottes, wie es in der Heiligen Schrift in Gesetz und Evangelium zu finden und verbindlich in den Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche dargestellt ist, zu lehren. In der Weihe oder auch Ordination zum Amt der Kirche - dem Hirtenamt - hat der Pfarrer die Vollmacht anstatt und auf Befehl Jesu Christi an der Gemeinde zu handeln, worin er der Gemeinde gegenüber steht. Dieses Handeln geschieht in der Lehre durch die öffentliche Predigt und die einsetzungsgemäße Spendung der Sakramente, Heilige Taufe, Heilige Beichte, Heiliges Abendmahl, sowie im kirchlichen Unterricht - Konfirmation und Katechumenat - in der Seelsorge, Krankensalbung, Sterbebegleitung, Beerdigung,  Hausbesuche etc. In der Evangelisch-Lutherischen Kirche wird das geistliche Amt aus dem Apostolat, dem apostolischen Dienstamt, abgeleitet, das sich im Dienst des gültig geweihten Pfarrers fortsetzt. Unter Handauflegung wird das kirchliche Amt durch das leitende geistliche Amt unter Mitwirkung weiterer Geistlicher weitergegeben.

 

Die Wiederkunft Christi

Jesus Christus wird wiederkommen, um Gericht zu halten. Diejenigen, die mit Jesus Christus gelebt, ihm vertraut und geglaubt haben, werden das ewige Leben geschenkt bekommen. Diejenigen aber, die ohne Jesus Christus gelebt haben, werden ohne Gottes Liebe für immer ihr Dasein fristen müssen. Das ist die Hölle. Bei Christi Wiederkunft zum Gericht wird Gottes Reich in Kraft aufgerichtet: Gott macht alles neu. Diese neue Welt Gottes wird eine Welt sein, in der Gerechtigkeit herrscht, es kein Leid, kein Geschrei, keinen Schmerz mehr geben wird.

 

Die Auferstehung des Fleisches

Das Evangelium sagt uns, dass diejenigen, die zu Christus gehören, bei seiner Wiederkunft ihm gleich sein und am neuen ewigen Leben Anteil  haben werden.

 

Das Gericht

An der Grenze zwischen dieser und der zukünftigen Zeit, steht das große Gericht (Matthäus 25). Gottes Wort sagt uns deutlich, wer Jesus Christus in diesem Leben abgewiesen hat, hat damit eine Haltung angenommen, die bis in die Ewigkeit Folgen haben wird. Diese sind entweder Verdammnis oder ewiges Leben:

 

Folge 1 - Die Verdammnis

Nach dem Gericht wird es eine Welt gänzlich ohne Gott geben, in der Gottes Güte und Liebe nicht vorhanden sein wird. Es ist der ewige Tod. Dieser ewige Tod aber ist die endgültige Trennung zwischen Gott und dem Menschen, die nicht überwunden werden kann, nach dem was die Bibel sagt. Wer sein Leben jetzt ohne Gott führen möchte, wird es auch nach seinem Tod tun müssen. Dann hat Gott sein Nein gesprochen. Vor dieser Verdammnis und dem ewigen Tod rettet allein Christus in diesem Leben.

 

Folge 2 - Das ewige Leben

Gott schenkt denen, die an ihn glauben, das ewige Leben und ewige sichtbare Gemeinschaft mit ihm. Die Bibel redet in Bildern vom himmlischen Jerusalem, vom gläsernen Meer, von Gesang, Bewegung und Leben. Es übersteigt den größten Reichtum, das höchste Glück, die herrlichste Schönheit und Abwechslung. Das können wir gar nicht denken, so wunderschön wird es nach Aussagen der Bibel sein. Auch alle Fragen, die wir jetzt haben, werden beantwortet. Wir werden meinen, alles zu verstehen, obwohl es doch seine Tiefe und Weisheit behalten wird. Es wird uns deutlich, dass Gott so handeln musste, wie er gehandelt hat und dass es gut war. Das Beste kommt also noch für die, die an Christus glauben.